APPELL ZUR BEK�MPFUNG VON AIDS IN AFRIKA
Sant'Egidio, 13.
Mai 2004
Der Appell wurde unterzeichnet von den Regierungsvertretern der Elfenbeink�ste, von �thiopien, Guinea Bissau, Guinea Conakry, Liberia, Malawi, Mosambik, Rep. Zentralafrika, Senegal, Sudan, Tansania und Togo.
AIDS stellt in aller Stille eine Bedrohung f�r Afrika und f�r einen gro�en Teil der Welt dar. Der Widerstand dagegen und der Sieg �ber AIDS ist eine Priorit�t f�r alle Menschen, denen die Zukunft unseres Planeten am Herzen liegt, die nicht vertagt werden darf.
Deshalb wenden wir uns als Gesundheitsminister, Experten sowie M�nner und Frauen, die sich f�r die Gerechtigkeit und die Verteidigung der menschlichen W�rde einsetzen und die auf Einladung der Gemeinschaft Sant�Egidio in Rom versammelt sind, im Namen unserer V�lker und unseres Gewissens an die in diesem Bereich T�tigen, die internationalen Gesellschaften und die Verantwortlichen der wirtschaftlich weiter entwickelten L�nder mit der Forderung, dass im Kampf gegen AIDS sofortige Entscheidungen und Initiativen ergriffen werden m�ssen.
AIDS betrifft den gesamten Planeten; 70% der Opfer werden heute jedoch in Afrika geboren und sterben dort. 30 Millionen M�nner, Frauen und Kinder sind heute vom Virus betroffen. Diese Zahl wird wachsen, wenn keine Behandlung und keine finanziellen, wissenschaftlichen und personellen Mittel zur Verf�gung gestellt werden, durch die eine notwendige Pr�vention und Therapie erfolgen kann.
Die Aussagekraft der Zahlen und das Leiden einer derart gro�en Anzahl von M�nnern und Frauen im s�dlichen Afrika bezeugen, dass die Initiativen zur Pr�vention nicht ausreichen, um die Epidemie aufzuhalten, wenn sie nicht mit der Therapie verbunden sind. Bereits heute fordert AIDS im Hinblick auf das menschliche Leben Kosten in der Gr��enordnung eines Weltkrieges.
AIDS vergr��ert die Armut. Die Krankheit ist nicht nur eine Dem�tigung und Verk�rzung des Lebens, sondern sie verschlie�t die T�ren f�r die Hoffnung und f�r die Zukunft, denn sie verschlingt junge wie erwachsene Menschen, deren Kenntnisse und Berufserfahrung die unausweichliche Voraussetzung f�r eine echte Zukunft bedeuten.
Wie alle Menschen dieser Welt hoffen wir, dass auch diese Krankheit durch eine Schutzimpfung unter Kontrolle gebracht werden kann. Doch diese k�nnte zu sp�t kommen f�r Afrika. Es existiert die M�glichkeit zur Therapie der Krankheit, die erlaubt, mit dem Virus zu leben, ja gut zu leben � allerdings nur in der reichen Welt. Das Recht auf Leben darf jedoch nicht von der Geographie abh�ngen.
Das Recht auf Therapie ist ein neues Menschenrecht, es ist das menschliche Recht, an das Afrika die beg�nstigteren L�nder erinnert. Deshalb erbitten wir die Hilfe jener L�nder der Welt, die weiter entwickelt sind und in deren H�nden die Macht liegt, in diesem Bereich zu entscheiden. Wir bitten sie, so schnell wie m�glich in Afrika den Zugriff auf Therapie mit den Qualit�tsstandards zu erm�glichen, die angesichts dieser Herausforderung notwendig sind.
Wir fordern, dass die Kosten der antiretroviralen Medikamente und der Grundlagen, die au�erdem zur Diagnose und Behandlung n�tig sind, gesenkt werden auf ein Preisniveau, das angesichts der schwachen Geldmittel unserer L�nder angemessen ist.
Wir stellen diese Forderung im Namen des Menschenrechts auf Behandlung. Wir stellen diese Forderung im Namen einer intelligenten Globalisierung, die in der Lage ist, auch die Solidarit�t zu globalisieren.
Ja, wir bieten den Regierungen, den Firmen und den M�nnern und Frauen guten Willens der Welt einen neuen Bund zum Kampf gegen AIDS in Afrika an.
F�r eine Zukunft, die ein menschliches Gesicht tr�gt. F�r alle Menschen.
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