Comunità di S.Egidio















von
Stefania Tallei

 

Das Gef�ngnis: eine Welt f�r sich

Das Gef�ngnis ist eine Welt f�r sich, und es ist nie so, wie man es sich vorstellt.
Das Gef�ngnis ist ein Ort der Ausgrenzung schlechthin. Der Besuch im Gef�ngnis bedeutet, Ausgrenzung und Isolation abzulehnen. F�r die Gefangenen sind wir die Au�enwelt, und unsere Besuche schaffen eine Br�cke, eine Verbindung zur Au�enwelt. Und w�hrend wir die Welt drau�en hinter die Gitter bringen, bringen wir gleichzeitig das in die freie Welt, was in den Gef�ngnismauern geschieht. Die Ungerechtigkeiten und die schweren Benachteiligungen, die wir beobachten, sind in der Tat zahlreich und wenig bekannt.

Wer die Freiheit verliert, verliert gleichzeitig auch ein wenig seine menschliche W�rde.

Jemandem nahe zu sein, der verurteilt wurde, bedeutet, Menschen zu begleiten, die durch schwierige Phasen und Situationen ihres Lebens gehen. Der Gefangene identifiziert sich nicht mit seiner Tat. Schon die Tatsache, da� niemand zuh�rt und niemand antwortet, kann zu extremen Reaktionen f�hren. Depressionen und die Entscheidung zu Mitteln wie Hungerstreik, Ablehnung von �rztlicher Behandlung oder Selbstverst�mmelung sind h�ufig. Dies sind Anzeichen f�r die Erfahrung einer tiefen Unzufriedenheit hinter den Gef�ngnismauern, es sind Anfragen danach, da� einem jemand zuh�rt und Respekt entgegenbringt.

F�r die, die verurteilt wurden und somit von der Gesellschaft ferngehalten werden, bedeutet die Tatsache, mit jemandem zu sprechen, der kein Verwandter, kein Anwalt oder Beamter ist, als Person anerkannt zu werden, respektiert und in gewisser Hinsicht wieder integriert zu werden. F�r die, die die Schwelle des Gef�ngnisses �berschritten haben, bedeuten ein Besuch oder ein Gespr�ch die M�glichkeit, eine freundschaftliche Bindung einzugehen.

In den italienischen Gef�ngnissen haben viele Gefangene keine W�sche und keine Kleidung und erhalten dies auch nicht von der Verwaltung. Wer beispielsweise im Sommer verhaftet wird, kann durchaus auch im Dezember noch lediglich �ber ein T-Shirt verf�gen. Die Verantwortlichen, die Gesetzgebung und die �ffentliche Meinung hierin zu sensibilisieren und menschliche und gerechte Werte zu vertreten, ist eine wichtige Aufgabe.

 

Ich m�chte Dich um einen Gefallen bitten. Ich br�uchte eine (sehr sch�ne) Geburtstagskarte, die ich meinem Sohn schicken m�chte, der 11 Jahre alt wird. Vielleicht kannst Du sie mir schicken oder bringen oder durch jemanden zukommen lassen. Ich h�nge daran, meinem Sohn zu gratulieren.