Rom: Treffen einer Gruppe von Funktionären des irakischen Strafvollzugs im Rahmen eines Kurses über die Justizverwaltung mit der Gemeinschaft Sant'Egidio
Am Freitag, den 6. November, fand in Rom bei der Gemeinschaft Sant'Egidio ein Treffen mit zehn hohen Funktionären des irakischen Strafvollzugs statt. Es waren Gefängnisdirektoren und hohe Funktionäre aus Bagdad, Nassiriya und anderen irakischen Städten.
Das Treffen ist Teil einer integrierten Mission der Europäischen Union unter dem Namen EUJUST-LEX und wurde vom Justizministerium und von der Hochschule für Strafvollzugsstudien durchgeführt.
Die Initiative erfolgte im Rahmen der italienischen Beteiligung an humanitären und internationalen Missionen.
Der Dap hat einen Ausbildungskurs für 10 irakischen Straffvollzugsfunktionäre durchgeführt. Zu den verschiedenen Aktivitäten gehörte auch ein Treffen, um die Gemeinschaft Sant'Egidio kennen zu lernen und dabei vor allem über die Probleme der Gefangenen auf nationaler und internationaler Ebene und über den Einsatz zur Abschaffung der Todesstrafe nachzudenken.
Während des Treffens erinnerte Mario Marazziti an die lange Freundschaft zwischen der Gemeinschaft Sant'Egidio und dem irakischen Volk, die in den 80er Jahren mit der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen in Rom begann. Es wurde der internationale Einsatz von Sant'Egidio für die Armen, den Frieden und die Humanisierung von Gefängnissen vorgestellt und dabei besonders auf die Wichtigkeit des Besuchs hingewiesen, der die Hoffnung auf die eigene Zukunft und die Zukunft der anderen stärkt.
Der Besuch öffnet nämlich einen Lichtspalt im Leben eines verhärteten Menschen und kann den Wunsch wecken, besser zu werden. Briefe fördern zudem die Vorstellung, dass es auch im Todestrakt ein Leben gibt. So ging es Tausenden von Verurteilten, die durch Briefe der Kampagne "Schreib einem Todeskandidaten" Freundschaft gefunden haben.
Besonderes Interesse weckte die Kampagne "Gefangene befreien in Afrika", zu der die Gemeinschaft Sant'Egidio italienische Gefangene einlädt und bei der sie durch kleine Beträge ihre ärmeren afrikanischen Brüder freikaufen.
Die irakische Seite sprach ihre Anerkennung vor allen Dingen über die Kampagne zur Abschaffung der Todesstrafe aus, die die Gemeinschaft Sant'Egidio seit vielen Jahren durchführt. Die Gemeinschaft wurde auf diesem Gebiet auch um Mitarbeit gebeten, um einen Prozess zur Beseitigung der Todesstrafe im Irak einzuleiten.