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12 November 2014 | NAIROBI, KENIA

Der Einsatz gegen die Todesstrafe auch in Kenia - Tagung "No Justice without Life"

Gemeinsam mit der Delegation von Sant'Egidio sind auch Vertreter des kenianischen Justizministeriums, der Europäischen Union, der Botschaften und der amerikanischen Vereinigung Journey of Hope anwesend

 
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In Nairobi fand heute die Tagung "Keine Gerechtigkeit ohne Leben, für eine friedliche Gesellschaft in Kenia" statt.

Anwesend waren Vertreter der Botschaften Italiens, der Schweiz und Deutschlands, ein Vertreter der Europäischen Union und über zweihundert überwiegend jugendliche Gäste. Vor den Beiträgen wurden Videobotschaften von Papst Franziskus und Desmond Tutu gezeigt (nach dem der Konferenzsaal benannt war).
Die Tagung dauerte über zweieinhalb Stunden, in denen die Redner Stellung zum Thema Todesstrafe nahmen. Gleichzeitig wurde in diesen Tagen viel über das Thema Todesstrafe auch im Zusammenhang der fünf von einem Gericht in Nairobi verhängten Urteile nach dem Mord an Msgr. Luigi Locati, dem 2005 ermordeten Apostolischen Vikar der Diözese Isiolo, diskutiert.

Aus dem Publikum wurden zahlreiche Fragen in einer lebhaften Diskussion gestellt.

Francis Waithaka von der Gemeinschaft Sant'Egidio in Kenia betonte, dass das Gesetz in Kenia eine gewalttätige Mentalität rechtfertigt und erwähnte das Beispiel der Lynchjustiz gegen der Hexerei beschuldigte alte Menschen.

Andrea Marino, Erster Sekretär der Italienischen Botschaft, dankte der Gemeinschaft Sant'Egidio für ihren unermüdlichen Einsatz für den Schutz des Lebens und erläuterte die Rolle Italiens und der EU beim Kampf gegen Todesstrafe und beim Schutz der Menschenrechte.

Bill Pelke von der Vereinigung Journey of Hope erzählte seine Erfahrung und schwere Leiderlebnisse seiner Verwandten, die Opfer wurden und doch den Weg der christlichen Versöhnung gegangen sind. Dabei erklärte er, dass Rache keine Erleichterung verschaffen kann.
Martha Karua, die ehemalige Justizministerin, die schon an verschiedenen, von Sant'Egidio in Rom organisierten Kongressen von Justizministern teilgenommen hat, hob hervor, dass die Todesstrafe kein wirksames Mittel darstellt und de facto im Widerspruch steht zum Respekt vor den von der neuen Verfassung verabschiedeten Gesetzen steht.

Vor wenigen Jahren während der Debatten über die neue Verfassung (die Ministerin war Mitglied der verfassungsgebenden Versammlung) fehlte der Mut, sie aus der Verfassung zu streichen und einen mutigen Schritt zu tun, der heute Früchte des Friedens und der Gewaltfreiheit hervorbringen würde. Dann fügte sie hinzu, dass der Staat die Bevölkerung nicht derart sensibilisieren will oder kann, wie es nötig wäre. Das können NROs wie die Gemeinschaft Sant'Egidio besser tun. Die ehemalige Ministerin beendete ihren Beitrag mit dem Wunsch, dass die Gemeinschaft Sant'Egidio mit der Regierung und dem Parlament Kenias zusammenarbeitet, um eine neue Kultur zu dieser Frage zu verbreiten.

Andrea Tretini, Mitglied der Delagation von Sant'Egidio aus Rom, sprach über die Arbeit von Sant'Egidio und die Gründe für die negative Einstellung zur Todesstrafe. Sie führt nämlich zu einer Schwächung der Moral der gesamten Gesellschaft. Er sprach auch über den Traum, dass die Todesstrafe für unsere Kinder zu einer Erinnerung an eine ferne barbarische Vergangenheit werde, wie es bei der Sklaverei oder Rassendiskriminierung der Fall ist.

Tutah erinnerte an das Problem illegaler Hinrichtungen durch Polizisten und legale Reaktionsmöglichkeiten auf Gewalt.
Waweru vom Nakuru County Public Service Board und Security expert Kenias sprach über den Schutz der Menschenwürde und die Tatsache, dass für Christen nur Gott allein das Leben beenden darf.

In der Diskussion wurden verschiedene Themen angesprochen, z.B. das Leben im Todestrakt, die Überzeugung von Opfern, damit sie Vergebung gewähren, die Möglichkeiten von Gesetzesänderungen, die Lynchjustiz und ihre Bekämpfung, die Ungleichheiten als Ursache für Gewalt, der Terrorismus und die Unwirksamkeit der abschreckenden Funktion der Todesstrafe, die Ungerechtigkeit gegenüber den Armen und schließlich die Frage, wie ein Einsatz gegen die Todesstrafe aussehen könnte.


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