Am 20. November 1989 hat die UNO-Generalversammlung die Kinderrechtskonvention (Convention on the Rights of the Child) verabschiedet, die von Italien vor genau 26 Jahren 1991 und von Deutschland am 6. März 1992 ratifiziert wurde. Zum ersten Mal wurde in einem Versuch, die verschiedenen kulturellen und rechtlichen Erfahrungen in Übereinstimmung zu bringen, die Grundrechte in kohärenter Form formuliert, die allen Kindern der Welt zugestanden und garantiert werden müssen. Die Konvention wurde schnell zum Vertrag im Bereich der Menschenrechte mit der höchsten Zahl an Ratifizierungen durch die Staaten. Heute wurden sie von 196 Staaten ratifiziert.
Immer noch gibt es viel zum Tun im Bereich der Umsetzung der Kinderrechte.
Sant’Egidio sich um die Kleinsten gekümmert und sich für ihre Rechte eingesetzt, indem sie immer wieder auf die Herausforderungen der schwierigen Lebensumstände Antworten gegeben hat, auf die sie gestoßen ist. In unseren Kinderschutzprogrammen werden viele noch nicht gewährte Rechte in den Blick genommen. Am heutigen Tag der Kinderrechte sei an einige Aspekte erinnert:
Nicht mehr unsichtbar!
Artikel 7 der Kinderrechtskonvention besagt: „Das Kind ist unverzüglich nach seiner Geburt in ein Register einzutragen und hat das Recht auf einen Namen von Geburt an, das Recht, eine Staatsangehörigkeit zu erwerben, und soweit möglich das Recht, seine Eltern zu kennen und von ihnen betreut zu werden.“
Die Realität besagt nach den Zahlen von UNICEF, dass 2013 ein Drittel der Kinder weltweit nicht in ein Register eingetragen wurden (ca. 230 Millionen). Dieser enormen Zahl von Kindern wird ein Grundrecht vorenthalten, das Zugang zu Bildung und bürgerlichen Rechten verwehrt und sie leicht zu Opfern von Missbrauch, Sklaverei und Menschenhandel macht.
Daher hat die Gemeinschaft das BRAVO!-Programm (Birth Registration for All Versus Oblivion) ns Leben gerufen, das in Burkina Faso, Mosambik und Malawi aktiv ist.
In diesen Ländern fördert das Programm von Sant’Egidio eine konkrete Erneuerung er Registrierungssysteme beim Einwohnermeldeamt, richtet Anmeldezentren auch in abgelegenen Regionen ein und bewahrt Millionen Kinder vor der Anonymität. Weitere Informationen beim Blog „Unsichtbare Kinder“
Die Zahlen des BRAVO!-Programms der Gemeinschaft Sant‘Egidio >>
Das Recht auf Gesundheit
Art. 24: Alle Kinder haben das Recht auf ein Höchstmaß an Gesundheit. Daher benötigen sie sauberes Trinkwasser, eine saubere Umgebung und gesunde Ernährung, Kleidung und angemessene Gesundheitsfürsorge.
Das DREAM-Programm sorgt sich um die Gesundheit der afrikanischen Kinder, damit eine Generation ohne HIV-Virus und Unterernährung aufwachsen kann.
Daher wurde eine Behandlung zur Prävention der Mutter-Kind-Übertragung des Virus eingeführt, durch die über 60.000 Kinder von kranken Müttern gesund geboren wurden. Weitere Informationen auf der Homepage des DREAM-Programms.
Die Ernährungszentren der Gemeinschaft betreuen täglich Tausende Kinder, damit sie mit einer angemessenen und gesunden Ernährung gut aufwachsen können.
Die Schule
Art. 28: Alle Kinder haben das Recht auf Bildung.
Dieses Kinderrecht auf Bildung, das den Kindern oft nicht gewährt wird, hat die Gemeinschaft Sant’Egidio seit ihren Anfängen umsetzen wollen.
Heute gibt es in 73 Ländern der Welt Schulen des Friedens; sie sind ein Ort, wo zigtausende Kinder oft in benachteiligten Regionen und Stadtvierteln der Erde unentgeltlich schulische Unterstützung bekommen und zu den wichtigen Werten des Friedens und Zusammenlebens erzogen werden. Ehrenamtliche der Gemeinschaft stehen ihnen zur Seite. Weitere Informationen
Über 7000 Kinder in 27 Ländern der Welt können eine Schule besuchen, weil sie im Patenschaftsprogramm unterstützt werden. Dabei werden die Schulgebühren bezahlt – da die Schule in vielen Ländern nicht kostenfrei ist – sowie Bücher, didaktisches Material und Uniformen. Das Recht auf Bildung ist leider immer noch ein Privileg von wenigen: ca. 58 Millionen Kindern der Welt können keine Schule besuchen, darunter sind vor allen Dingen Mädchen. Das Patenschaftsprogramm ist auch eine Hilfe für die Kinder in wichtigen Lebensbereichen – Gesundheit, Schule und Ernährung – und fördert auch die gesamte Familie.
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