Zwei Jahre nach der Unterzeichnung des ersten Abkommens mit dem italienischen Staat zur Einführung von humanitären Korridoren freut sich die Gemeinschaft Sant'Egidio, dass diese im Dezember mit den protestantischen Kirchen Italiens ergriffene Initiative, durch die schon über eintausend Flüchtlinge angekommen sind, nun zu einem europäischen Modell geworden ist. Denn es wurden neue Wege der Aufnahme und Integration gefunden und konkrete Lösungen für die Gestaltungen eines so komplexen Problems wie die Immigration gefunden.
Am 22. Dezember ist eine erste Gruppe syrischer Flüchtlinge aus dem Libanon in Brüssel angekommen, die auf der Grundlage des vom belgischen Staat und Sant'Egidio unterzeichneten Abkommen in Partnerschaft mit allen religiösen Bekenntnissen des Landes aufgenommen werden. 150 Personen sollen in den kommenden Monaten nach Belgien kommen. Sie kommen zu den 3000 Personen hinzu, die in verschiedenen Abkommen festgelegt wurden. Sant'Egidio hat in Italien mit den evangelischen Kirchen Italiens und der Waldensertafel schon 1000 Flüchtlinge aufgenommen und nimmt mit der Italienischen Bischofskonferenz weitere auf, davon ist schon eine erste Gruppe im November aus Äthiopien eingereist. In Frankreich gibt es dasselbe Abkommen mit lokalen katholischen Einrichtungen und protestantischen Kirchen. Es sind selbstfinanzierte Projekte, die eine gelungene Zusammenarbeit zwischen europäischen Staaten und Zivilgesellschaft umsetzen.
Die humanitären Korridore haben auch der öffentlichen Meinung geholfen, eine andere Wahrnehmung des Immigrationsphänomens zu bekommen, denn sie verbinden Sicherheit (für die Aufnahmeländer) mit Projekten der Integration in den aufnehmenden Gesellschaften.
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