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17 November 2008

Zypern 2008

Der katholische Erzbischof von Bagdad auf dem Treffen von Sant'Egidio gemeinsam mit Vertretern anderer Religionen im Irak

 
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Auf Zypern hat der katholische Bischof von Bagdad, Jean Baptiste Sleiman, eine Politik verurteilt, die fortgesetzt in der Sprache der Gewalt spricht. “Auch wenn nun die Attentate zurückgegangen sind, ist die Gewalt immer noch im Hinterhalt virulent. Die Detonation von Autobomben geht immer wieder mit wichtigen politischen Ereignissen einher. Die Christen werden zum Wechselgeld im Kampf um die Macht". Unser Volk wird ständig gedemütigt - so Sleiman auf dem Treffen gegenüber der Presse - und wer aus dem Irak kommt, wird im Ausland stundenlang verhört und als verdächtig angesehen.. Dem Land des Öls fehlt das Benzin. Der Gaspreis ist in den letzten Jahren um das 20-fache gestiegen. Und wer es wagt, für ausländische Gesellschaften zu arbeiten, riskiert sein Leben".
Der katholische Erzbischof beschreibt ein Bild, in dem die Lage für die Christen besonders schwierig ist. Ganze Stadtviertel wurden verlassen, und mindestens die Hälfte aller Christen musste das Land verlassen. “Wir waren vielleicht eineinhalb Millionen vor dem Krieg, jetzt sind wir 400.000 Katholiken, höchstens eine halbe Million mit den Christen anderer Konfessionen: Aber Vorsicht mit den Zahlen, sie werden zu politischen Instrumenten. Dank der Vermittlung durch die UNO sieht das Gesetz nun eine politische Vertretung der Minderheiten vor, eine wirklich dürftige, aber immerhin ist es wichtig, dass das Prinzip ihrer Rechte eingeführt wurde, die der Christen eingeschlossen".
Sleiman zufolge hatte das alte Regime alle Spannungen “in den Eisschrank der Geschichte" gelegt. Doch deshalb könne man nicht verfechten, es sei besser mit Saddam gewesen. "Es ist wahr, dass die Christen früher im Frieden lebten, doch dies war eine pax saddamiana, die keinerlei Gegenmeinung duldete. Mit der Diktatur verliert man den Sinn der Wahrheit, die sozialen Beziehungen werden erschüttert, die Beziehungenn werden vom Misstrauen beherrscht. Das Regime führte zu einer Entfremdung der Geister, und die Gruppen und Kirchen wurden von innen her ausgehöhlt. Die Antwort auf die heutigen Probleme liegt nicht in der Rückwärtsschau, sondern darin, eine friedvolle Gesellschaft aufzubauen, die um gemeinsam geteilte republikanische Werte herum errichtet wird”.
Abschließend unterstrich der Erzbischof von Bagdad: “Auf dem Meeting von Sant’Egidio auf Zypern sind außer mir auch andere Iraker anwesend: ein chaldäischer Bischof, ein Exponent der mandäischen Minderheit, wichtige Vertreter der Schiiten und Sunniten. Jeder von uns wird etwas für unser Land erbitten. Doch ich bitte darum, unserer Gesellschaft dabei zu helfen, sich von der Gewalt zu befreien, damit sich eine Katarsis vollzieht. Man muss anerkennen, dass die Gewalt in unserer Geschichte verwurzelt ist, sie kann nicht nur von außen kommen. Die Magistratur kann nicht zu einem Ministerium der Rache werden, ebensowenig darf sich die Politik auf das Gesetz des Stärkeren reduzieren" .


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