Auf Initiative der Gemeinschaft Sant'Egidio und in Zusammenarbeit mit dem Außenministerium fand am 12. und 13. November zum ersten Mal ein Treffen von Politikern, Diplomaten und Intellektuellen aus Europa, Afrika und China in Rom statt, bei dem über die Herausforderungen und Probleme des neuen chinesischen Engagements in Afrika gesprochen wurde.
Dieser "Trialog" zwischen Europa, China und Afrika wurde von der Gemeinschaft Sant'Egidio in die Wege geleitet und antwortet auf das Bedürfnis, die Zukunft Afrikas im Zusammenhang der Globalisierung angemessen in den Blick zu nehmen und den Afrikanern als Hauptakteure einer neuen "Kultur des Zusammenlebens" eine Stimme zu verleihen. Dabei wurde von afrikanischen Vertretern darauf hingewiesen, dass Rivalität und Konkurrenz zwischen Europäern und Chinesen in Afrika nicht hilfreich sind, um die wahren Probleme des Kontinents wie die Entwicklung einer neuen Zivilgesellschaft zu bewältigen.
Wie Andrea Riccardi im Schlusswort sagte, ist das chinesische Engagement in Afrika eine der Hauptneuheiten der vergangenen Jahre und beweist, dass die Welt im 21. Jahrhundert sehr schnellen Veränderungen unterliegt und nicht mit dem Blick und den Kategorien des 20. Jahrhunderts interpretiert werden darf, zu denen auch das alte Schema vom "Kampf der Kulturen" gehört. Wir erleben heute keinen neuen Kalten Krieg zwischen Westen und China auf afrikanischem Gebiet, fasste Riccardi zusammen, sondern neue Probleme, die durch einen Dialog auf verschiedenen Ebenen angegangen werden müssen, um den Ansturm der "schrecklichen Vereinfachungen unserer Zeit" abzuwehren.
Neben dem chinesischen Botschafter in Italien, Sun Yuxi, waren hohe chinesische Vertreter anwesend: eine Gruppe Akademiker der Social Academy of Sciences aus Peking und der Koordinator der sino-afrikanischen Beziehungen des Außenministeriums der Volksrepublik China, Qiu Bouha, die sich erfreut über die Initiative der Gemeinschaft Sant'Egidio zeigten und ihre Fortsetzung wünschten.
Von afrikanischer Seite waren unter anderem vertreten der Minister Badini Boureima aus Burkina Faso und Robert Dussey, Berater des Präsidenten der Republik Togo. Europäische Experten waren Prof. Agostino Giovagnoli, der einen historischen Einleitungsvortrag für die Tagung hielt, Prof. Marco Impagliazzo, der Präsident der Gemeinschaft Sant'Egidio, Jean Michel Debrat, Generaldirektor der Französischen Entwicklungsgesellschaft, und der Generaldirektor für Afrika des italienischen Außenministeriums, Guiseppe Morabito. |