Am 30. November nahmen über 500 Personen an der Konferenz gegen die Todesstrafe mit dem Titel "Keine Gerechtigkeit ohne Leben" aus Anlass des internationalen Tages der Städte für das Leben teil. Es war eine wichtige Veranstaltung mit einer unbeschwerten und demokratischen Diskussion zu einem besonders schwierigen Zeitpunkt im politischen und sozialen Leben des Landes, das sich immer noch in einer schwierigen Übergangsphase befindet.
Die Veranstaltung fand in der "Kofi Annan-Universität" statt. Es waren auch Rektoren von fünf weiteren Universitäten der Hauptstadt, Juraprofessoren, Mitglieder des Obersten Gerichtshofes und Anwälte anwesend, die eine sehr lebendige Debatte führten.
Der Anwalt Dinah Sampil vom Gericht in Conakry machte den Vorschlag, über die Geschichte der Todesstrafe nachzudenken, die noch nie zu einer Verringerung der Vergehen geführt hat. Er sagte, dass "es eher zu einer großen Zunahme der Verbrechen und zur Unterdrückung von Menschen gekommen ist". Dann fügte er hinzu, dass Guinea möglichst bald die Todesstrafe abschaffen sollte und sich mehr auf die Verbesserung des sozialen Lebens und der Schulerziehung im Land bemühen müsse, "die die eigentlichen abschreckenden Faktoren" sind.
Ein weiterer Redner war der Anwalt Bamba, der über die Geschichte der Justizirrtümer sprach, die durch die Anwendung der Todesstrafe unwiderruflich geworden sind. An der Konferenz nahm auch der Ehrenkonsul von Togo, Jules K. Olanlo, teil, der der Gemeinschaft Sant'Egidio öffentlich für die Zusammenarbeit bei der Abschaffung der Todesstrafe in vielen afrikanischen Ländern und auch in Togo dankte. Viele Zeitungen, Radio- und TV-Sender berichteten über die Veranstaltung. Am Ende wurden Unterschriften bei den Studenten zur Unterstützung der Kampagne für ein universales Moratorium gesammelt. In anderen Teilen des Landes haben die Gemeinschaften von N'Zerekore, Macenta, Labè und Dalaba weitere Treffen organisiert, an denen Richter und zivile Autoritäten und Tausende von Zuhörern teilnahmen.
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