Mar Gregorios Ibrahim ist ein Bischof, der auch im Krieg und während der Angriffe bei seinem Volk an Aleppo geblieben ist. Er ist seit vielen Jahren ein enger Freund der Gemeinschaft Sant'Egidio und hat sich mit uns auf dem langen Pilgerweg im "Geist von Assisi" ein Vierteljahrhundert eingesetzt. Dabei hat er mit uns den Dialog unter Gläubigen und Menschen guten Willens und unter den Religionen gefördert, um in unterschiedlichen Situationen das Zusammenleben aufzubauen, auch in Zeiten von Kriegen wie in Bosnien oder Mosambik, für das vor genau zwanzig Jahren am 4. Oktober in Rom das Friedensabkommen unterzeichnet wurde. Aleppo war durch ihn und seine Bewohner bis vor drei Monaten ein Ort des Zusammenlebens und der Gastfreundschaft. Dort wurden fast 50.000 irakische Flüchtlinge aufgenommen.
Mar Gregorios richtet einen Appell an den Corriere della Sera und an Antonio Ferrari, der sich auch auf den Appell von Bischöfen und Priestern verschiedener christlicher Konfessionen bezieht, die wie fast einhunderttausend Christen Homs verlassen mussten.
Darin wird die Sorge und die dramatische Lage von Millionen Syrern angesprochen. In Syrien muss eine Alternative zum Krieg gefunden werden, denn es ist schon ein Traum, nur das Haus in Sicherheit verlassen zu können. Nicht nur das friedliche Zusammenleben und die Menschenwürde sind hier in Gefahr, sondern der Zusammenhalt des ganzen Landes.
Die Gemeinschaft Sant'Egidio sieht das Leiden von Syrien als eigenes Leiden an. Gemeinsam mit Franziskanern und Jesuiten hat sie Hilfspläne für die Opfer und Flüchtlinge im ganzen Land vorbereitet. |
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Das Video von Antonio Ferrari |
In Libanon wird in diesen Tagen für Flüchtlinge unterschiedlicher Herkunft ein Hilfsplan für 600 Familien in Beirut, für 400 Familien im östlichen Bekaatal und für 200 Familien im nördlichen Bekaatal umgesetzt. Es handelt sich um Lebensmittelhilfen, Gesundheitsversorgung und Einrichtung von zwei Schulen für ca. eintausend Kinder. Die Gemeinschaft Sant'Egidio hat Vertretern der syrischen Opposition aus dem Land eine erste Gelegenheit angeboten, sich in Rom zu versammeln zur Ausarbeitung einer gemeinsamen Plattform. Elf politische und soziale Bewegungen haben in deinem Appell von Rom einen politischen Ausweg für die syrische Krise aufgezeigt. Der Appell von Rom wurde auch vor Ort verbreitet. Andere Bewegungen und politische Kräfte aus Syrien haben in den vergangenen Wochen die Entschlossenheit gezeigt, die Forderung nach einem politischem Weg und einem Ende von Gewalt und Krieg zu stärken. Einige haben dabei ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Beispielsweise Abdulaziz al-Khayer, der in der vergangenen Woche auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt Damaskus unter ungeklärten Umständen entführt wurde. Während die UNO Verletzungen der Menschenrechte und ungerechtfertigte Gewalt auf beiden Seiten feststellt, unterstützt die Gemeinschaft Sant'Egidio alle Anstrengungen, die eine demokratische Zukunft für Syrien und das sofortige Ende der Gewalt fordern, um einen politischen und nicht militärischen Ausweg aus der ausufernden aktuellen Eskalation zu finden.
Die Gemeinschaft Sant'Egidio bestätigt ihre Bereitschaft, ihre Initiative und ihr Bemühen, um möglichst bald einen wirklichen Waffenstillstand zu erreichen, der einen nationalen Dialog aller an der Krise Beteiligten möglich macht.
Weitere Informationen:
Bei syrischen Flüchtlingen im Libanon. Erste Hilfen in Beirut und Bekaatal>
Dossier Syrien: Dokumente des Treffens der Opposition in Sant'Egidio für eine politische Lösung der Krise >
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