"An diesem Ort des Todes und der Gewalt möchten wir ein Zeichen hinterlassen, ein Bild von Maria (...), es soll ein Zeichen für die Menschen sein, die hier vorbeikommen. Es ist eine Antwort der Liebe, damit solche Ereignisse sich nicht wiederholen (...) Auch aus Taten des Hasses soll Leben erstehen können. Das ist der Sinn unserer Anwesenheit hier zum Gedenken an Nico, der in wenigen Tagen am 26. November 24 Jahre alt geworden wäre".
Diese Worte des Weihbischofs von Rom für den nördlichen Teil der Diözese, Guerino di Tora, wurden vor dem Übergang in Via dei Prati Fiscali in Rom gesprochen, wo am 15. November Nicusor Prosu, ein rumänischer Jugendlicher, getötet wurde. An diesem Ort haben sich viele mit den Schwestern und Angehörigen von Nicusor zu Gebet versammelt, das von der Gemeinschaft Sant'Egidio organisiert wurde, um an Nicusor zu erinnern, oder Nico, wie er von allen genannt wurde.
Weihbischof di Tora stand dem Gebet vor und erwähnt die Freude Nicusors an der Arbeit und seine Verbundenheit mit der Familie. Das Gebet bezeichnete er als ein Augenblick der Hoffnung auf Zukunft für die Stadt. In seiner Predigt sagte er unter anderem:
"Wir sind heute Abend hier nicht nur, um an ein trauriges Ereignis zu erinnern, sondern auch um unseren Glauben zum Ausdruck zu bringen. Wir sind überzeugt, dass der Tod vor allem, wenn er durch Gewalt und Tragik verursacht wird, egal unter welchen Umständen niemals das letzte Wort über unser Leben ist.
Deshalb haben wir an den Tod Jesu erinnert, um ihn mit dem von Nico in Verbindung zu bringen. Wie Christus auferstanden ist, werden auch wir auferstehen. Das nimmt nichts von der Tragik dessen, was hier an diesem Ort geschehen ist. Doch weil wir an einen Gott glauben, der der Gott von Lebenden und nicht von Toten ist und der zu uns über Vergebung und nicht über Gewalt spricht, ziehen wir heute eine Lehre. (...) Die Autos, die an uns vorüber fahren, vermitteln uns das Gefühl der Gleichgültigkeit, doch wir wollen unseren Glauben zum Ausdruck bringen".
Am Ende des Gebets wurden Blumen niedergelegt und ein Marienbild an der Stelle angebracht, an der Nicusor getötet wurde, damit sich vom Ort der Aggression die friedfertige Stimme vieler erheben möchte, die ein gewaltfreies Klima der Solidarität in unserer Stadt suchen.
|