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30 September 2013

Der Wunde des religiösen Terrorismus die Legitimität entziehen

Grußwort von Andrea Riccardi an Papst Franziskus bei der Audienz mit den bei "Mut zur Hoffnung" anwesenden Religionsoberhäuptern

 
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Heiliger Vater,

vielen Dank, dass Sie uns empfangen; das bereichert unser Treffen der Vertreter unterschiedlicher Religionen, die zwar nur zum Dialog nach Rom gekommen sind, jedoch mit einem Traum: eine Welt in Frieden. Wir haben zu sehr resigniert, dass wir die Verwirklichung dieses Traums nicht erleben. Wir haben uns zu sehr an den Krieg als Begleiter der Schlagzeilen und der Geschichte gewöhnt. Doch der Krieg ist der Vater aller Armut. In unseren Gesellschaften verliert die Friedenshoffnung und somit auch die Hoffnung auf eine bessere Welt an Kraft oder verlischt ganz. Wir wollen uns von dieser Resignation befreien, auch wenn wir teilweise nicht wissen, wie das geschehen kann in einer Zeit, die ein Winter der Hoffnung zu sein scheint.
 
Die Zusammenkunft in Rom beweist, dass die Religionen das Bedürfnis haben, aus dem Kreislauf der Ichbezogenheit auszubrechen (die Tatsache, eine lange Geschichte zu besitzen, rechtfertigt keine Faulheit) und das Ich hinter sich zu lassen, weil man den anderen braucht. Das Bild der gemeinsam und in Frieden versammelten Religionsoberhäupter – heute mit Ihnen hier und morgen beim Gebet auf dem Kapitolshügel – ist die Antwort auf den, der Hass sät, der spaltet und behauptet, dass die Religionen zum Konflikt bestimmt seien. Wir wollen einer großen Wunde die Legitimität entziehen, nämlich dem religiösen Terrorismus mit dem blasphemischen Gebrauch des Gottesnamens, während die Menschen, die nach seinem Bild geschaffen wurden, getötet werden. Wir spüren, dass der Friede möglich ist und eine religiöse Dimension besitzt. Religionen und Frieden sind nicht voneinander zu trennen. Wir besitzen eine demütige, aber reale Kraft: das Friedensgebet. Das erfordert von den Oberhäuptern und Gläubigen in erster Linie, für den Frieden zu beten. Der Beweis dafür, Heiliger Vater, war ihr Aufruf an die Welt, für Syrien zu beten in einer finsteren Stunde der Resignation vor dem Krieg. Dafür sind wir ihnen allen dankbar! Wenn wir die Welt betrachten, dürfen wir nicht resignieren oder faul sein. 
 
Es gibt eine andere Gewalt, die Gewalt der Wirtschaft und der Einsamkeit: ich denke an die einsamen alten Menschen in den Heimen oder wenn sie aus der Wohnung vertrieben werden (und morgen feiern wir das Fest der Großeltern), dann an die vielen Armen, die Kinder, denen viele Dinge aber keine Träume gegeben werden, die weder Brot noch Zuneigung bekommen, an das menschliche Elend der Einsamen. Frieden und Dialog sind - im Leben von Sant’Egidio – mit der Liebe zu den Armen und den von einer friedlosen Gesellschaft verwundeten alten Menschen verbunden. 
 
Wir haben durch das Gebet von Assisi 1986 die Friedenskraft erfahren, die in der Begegnung und im Gebet verborgen ist, Jahr für Jahr bis heute. Es war eine prophetische Intuition des Seligen Johannes Paul II., die zu einer Lebenswirklichkeit von Männern und Frauen verschiedener Religionen geworden ist. Das heutige festliche Treffen wird zu einer Kraft der Hoffnung im Alltagsleben der einzelnen Oberhäupter, die teilweise auf Konflikte oder Einschränkungen im Leben und im Denken stoßen. Der Dialog stärkt den Mut zur Hoffnung und beweist, dass der Winter enden kann, wenn man nicht vor traditionellen Distanzen oder neuen Konflikten resigniert. 
 
Deshalb sind wir Ihnen dankbar, Heiliger Vater, für das Geschenk Ihres Empfangs und Ihrer Worte der Hoffnung, die Sie zum Begleiter unseres Weges machen.

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