ROM – "Wenn ich die Propaganda der neuen rechten Parteien in Europa höre, mit ihrem Antiziganismus und Antisemitismus, ist das wie ein Albtraum." Das sind einige der Worte von Rita Prigmore, einer deutschen Sintezza, die im 2. Weltkrieg dem Porrajmos, der Vernichtung der europäischen Zigeuner, entging.
In ihrem heutigen Beitrag zum Forum "Leid der Völker, Wege zum Frieden" hat Prigmore an die Geschichte ihrer Familie erinnert, die Opfer der medizinischen Experimente von Mengeles Schülern wurde. Sie betonte auch den Wert des Erinnerns und der Begegnung mit neuen Generationen.
"Den Jugendlichen sage ich immer, dass sie nicht verantwortlich sind für das, was in den Vernichtungslagern geschehen ist, aber die große Verantwortung haben, es zu wissen und dafür zu sorgen, dass es nie wieder geschieht. Alle möchte ich daran erinnern, dass ein glückliches Leben nicht darin besteht, vor dem Leid davonzulaufen, sondern es zu kennen und anzugehen, das wahre Leben zu kennen."
Rita Prigmore erzählte auch von den Schwierigkeiten des Alltags: "Die erste große Enttäuschung nach dem Krieg war, als meine beste Freundin nicht mehr mit mir sprach: Wir waren zusammen aufgewachsen, aber als sie entdeckte, dass ich eine Sintezza bin, eine "Zigeunerin", hörte sie auf, mich zu treffen. Seither habe ich leider immer wieder erleben müssen, dass sich im Gespräch alles ändert, wenn die Leute 'entdecken', dass ich eine Sintezza bin." Die Zeitzeugin schloss mit den Worten: "Nicht der Hass überwindet das Leid, sondern die Vergebung!" |