Die Hirten waren die Ersten, die dieses "Zelt" sahen, die die Verkündigung von der Geburt Jesu empfingen. Sie waren die Ersten, weil sie zu den Letzten, den Ausgegrenzten gehörten. Und sie waren die Ersten, weil sie in der Nacht wachsam waren und über ihre Herde wachten. Es ist ein Gesetz des Pilgers, wachsam zu sein, und sie waren es. Mit ihnen bleiben wir vor dem Kind stehen, halten wir schweigend inne. Mit ihnen danken wir dem Herrn, dass er uns Jesus geschenkt hat, und mit ihnen lassen wir aus der Tiefe unseres Herzens das Lob für seine Treue aufsteigen: Wir preisen dich, Herr, höchster Gott, der du dich für uns erniedrigt hast. Du bist unermesslich groß und bist klein geworden; du bist reich und bist arm geworden; du bist allmächtig und bist ein schwacher Mensch geworden.
In dieser Nacht teilen wir die Freude aus dem Evangelium: Gott liebt uns, er liebt uns so sehr, dass er uns seinen Sohn als Bruder geschenkt hat, als Licht in unserem Dunkel. Der Herr wiederholt: "Fürchtet euch nicht" (Lk 2,10), wie die Engel zu den Hirten sagten: "Fürchtet euch nicht!" Und auch ich sage es euch allen noch einmal: Fürchtet euch nicht! Unser Vater ist geduldig, er liebt uns, er schenkt uns Jesus, um uns auf unserem Weg zum verheißenen Land zu führen. Er ist das Licht, das die Finsternis erhellt. Er ist die Barmherzigkeit: Unser Vater vergibt uns immer. Er ist unser Friede. Amen.
Homilie in der Heiligen Nacht 2013 |