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Focus Online

27 Dezember 2009

Benedikt XVI - Lasagne im Armenhaus

Der erste Ausflug nach dem Zwischenfall im Petersdom führt den Papst in eine Armenküche. Sicherheitskräfte im Meter-Abstand verhindern, dass sich ein solcher Angriff wiederholt. Von FOCUS-Korrespondentin Eva Kallinger, Rom

 
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Benedikt XVI. beim Besuch in einem römischen Armenhaus
„Danke, ihr habt wunderbar gekocht, der Service war perfekt. Vi voglio bene, ich habe euch alle gerne.“ Mit heiserer Stimme, aber locker und heiter verabschiedete sich Papst Benedikt XVI. am Sonntagnachmittag vom gemeinsamen Mittagessen mit Kindern, Frauen, Männern in der Armenküche der katholischen Laiengemeinschaft St. Egidio.

Davor hatten ihm die Tischgefährten bei Lasagne, Fleischklößchen, Linsengericht und Torte ihre Schicksale erzählt. Aufmerksam hörte Benedetto zu, wie Caius Cayetan Onyema von seiner Flucht aus Nigeria durch die libysche Wüste und übers Mittelmeer oder der afghanische Flüchtling Orbanali Esamili vom Schrecken in seiner Heimat erzählte. „Möge der Krieg bald zu Ende gehen“, wünschte ihm der Pontifex.
Benedetto hatte für jeden der zwölf Ausländer und italienischen Obdachlosen, die mit ihm am Tisch saßen, ein offenes Ohr. Während er anschließend Geschenke für die Kinder verteilte, schwärmte die 63-jährige Somali Roukia Abdullè von der „wunderbaren“ Begegnung, weil der Papst ihr, Muslimin, sagte, „es ist gut, dass sich hier Muslime und Katholiken vertragen“.

Das Essen organisierte die Laienorganisation St. Egidio in ihrer Armenküche von Trastevere, wo täglich rund 1000 Menschen versorgt werden und 3500 Ausländer und italienische Obdachlose pro forma ihr Domizil haben. „Nur so können sie von Behörden oder ihrer Familie kontaktiert werden“, erklärt St.-Egidio-Pressesprecher Mario Marazziti.
Kommandant verhinderte Schlimmeres

Der Papst würdigte den engagierten Einsatz von St. Egidio. Die Schrecksekunden vom Heiligabend schienen für ihn in weiter Ferne. Italien aber organisierte beim ersten Ausflug nach dem Zwischenfall im Petersdom, als eine Italo-Schweizerin den Papst zu Boden riss, massiven Schutz. An den Absperrungen der Via Dandolo standen Polizisten und Carabinieri im Meter-Abstand. Domenico Giani, der oberste „Schutzengel“ des Papstes, beobachtete das Geschehen mit wachsamem Auge.

Giani, Kommandant der Vatikan-Gendarmerie verhinderte während der Christmette möglicherweise Schlimmeres. Als er die 25-jährige geistig verwirrte Frau überwältigt hatte, habe er sich vor den Papst geworfen und damit vermieden, dass der 82-jährige Benedikt mit voller Wucht auf den harten Marmorboden stürze, berichtete der „Corriere della Sera“ am Sonntag.

Giani, früher Finanzpolizist und Geheimdienstler im Dienste Italiens, ist seit 2006 Kommandant der 130 Vatikan-Polizisten, die das Kirchenoberhaupt bei Messfeiern, bei Audienzen im Vatikan oder auf dem Petersplatz und bei Reisen begleiten. Zuständig ist das Corps auch für die ersten Ermittlungen im Vatikan nach dem Angriff auf den Papst. Die Täterin bedauerte derweil nach italienischen Medienberichten in einer psychiatrischen Klinik: „Ich wollte dem Papst nichts antun, ich wollte nur ein wenig Aufmerksamkeit für mich und die Armen und Kranken der Welt.“ Vatikansprecher Pater Federico Lombardi hatte am Weihnachtstag angekündigt: „Die Justiz des Vatikans ist gnädig.“


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