Nicosia, (KAP) Das interreligiöse Friedenstreffen der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio findet in diesem Jahr auf Zypern statt. Von 15. bis 18. November diskutieren Christen, Juden, Muslime und Buddhisten in der zypriotischen Hauptstadt Nicosia über das Thema: "Die Zivilisation des Friedens: Religionen und Kulturen im Dialog".
Das heuer bereits zum 22. Mal organisierte Treffen steht in der Nachfolge des großen interreligiösen Gebetstreffens für den Frieden, zu dem Johannes Paul II. 1986 in Assisi eingeladen hatte.
Bei 20 Podiumsgesprächen beraten in Nicosia rund 200 Religionsvertreter, Politiker, Wissenschaftler und Kulturschaffende über Problemregionen der Welt und Wege zum Frieden. Dabei sei bewusst Zypern als zwischen Griechen und Türken geteilte Insel gewählt worden, um die Notwendigkeit von Versöhnung und Verständigung zu bekunden, erklärte Sant'Egidio. Themen sind u.a. der Friede in der Mittelmeerregion, Fremdenfeindlichkeit, die Rolle Europas, der israelisch-palästinensische Konflikt, 60 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und die Rolle Johannes Paul II. als Friedens-Prophet.
Erwartet werden in Nicosia auch zahlreiche Spitzenvertreter der katholischen Kirche, so der Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Kardinal Walter Kasper, und der Erzbischof von Krakau, Kardinal Stanislaw Dziwisz. Am Eröffnungstag feiert das Oberhaupt der orthodoxen Kirche von Zypern, Erzbischof Chrysostomos II., einen feierlichen Gottesdienst. Für den Abschluss ist eine gemeinsame Erklärung und eine Friedensprozession vorgesehen.