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10 Ноября 2008

Kleine Wunder in Maputo

 
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Das Hilfsprogramm DREAM verhindert, dass Kinder in Mosambik sich bei ihren Müttern mit dem HI-Virus infizieren. Eindrücke aus einem der ärmsten Länder der Erde Von Hape Kerkeling

Maputo, die Hauptstadt von Mosambik: wie alle großen Städte Afrikas ein Ort der Extreme. Ich habe diese Stadt besucht. Und die Reise nach Maputo hat mich verändert. Grund für den Besuch in Mosambik war ein Film, den wir dort gedreht haben. Ein Film über die Menschen in Mosambik, über Menschen mit HIV. Alle zwei Minuten stirbt in Afrika ein Kind an den Folgen von Aids. Doch es gibt auch kleine Wunder. Das Hilfsprogramm DREAM (Drug Resource Enhancement against AIDS and Malnutrition) beweist: Es ist möglich, die Ausbreitung des HI-Virus zu stoppen.

Die in Rom gegründete katholische Gemeinschaft Sant'Egidio hat in Mosambik 13 Behandlungszentren aufgebaut, um Leben zu retten. Die Deutsche Aids-Stiftung finanziert einen guten Teil dieser Arbeit. Als Botschafter der Stiftung versuche ich meinen kleinen Beitrag dazu zu leisten, den Menschen in Afrika zu helfen.

Für eine Woche reise ich nach Mosambik. Ich will sehen, wie sich Menschen in einem der ärmsten Länder der Welt der tödlichen Krankheit Aids entgegenstellen. Maputo empfängt mich mit Lärm und Gestank - Afrika hautnah. Wenn man vom Flughafen in die Stadt fährt, durch die Armenviertel, da muss man erst mal schlucken. Es ist eben ein Unterschied, das im Fernsehen zu sehen oder wirklich zu erleben. Fast drei Jahrzehnte lang tobte ein Krieg im Land, der Tod, Verwüstung und Armut brachte. Der jahrzehntelange Krieg mit Waffen endete erst 1992. Aber nun ist Aids wie ein neuer Krieg.

 

Das hoffnungsvolle Afrika lerne ich durch Dieter Wenderlein von Sant'Egidio kennen. Wir besuchen ein Behandlungszentrum für schwangere Frauen. Bei mir sind auch Ulrich Heide von der Deutschen Aids-Stiftung und die resolute Schwester Adalberta. Sie leitet das Zentrum und betreut bei DREAM seit Jahren HIV-infizierte Schwangere. Sie hilft ihnen mit Medikamenten, die ihr Leben verlängern und die verhindern, dass sich ihre ungeborenen Kinder mit dem Virus anstecken. Die Frauen werden weiter betreut, sie bekommen Medikamente, damit sie einen stabilen Gesundheitszustand halten können. Auch für Nahrung, die sie sonst gar nicht hätten, wird gesorgt. In Mosambik sind knapp zwei Millionen Menschen HIV-infiziert. DREAM gelingt es, an die 15 000 Menschen zu versorgen.

Ein Kind kommt zur Welt. Die Mutter Palmira ist HIV-positiv, doch ihr Sohn Michel hat gute Chancen auf ein Leben ohne Aids. Jetzt nach der Geburt erhält der kleine Michel eine spezielle Medizin. Dank der Aids-Medikamente, die auch seine Mutter während der Schwangerschaft bekam, ist es fast sicher: Der Junge wird HIV-negativ bleiben wie mehr als 4200 andere Kinder, die schon bei DREAM geboren wurden. Dafür müssen die Frauen aber schon während der Schwangerschaft mit der Therapie beginnen. Ohne Behandlung würden sich bis zu 40 Prozent der Kinder bei ihren Müttern anstecken.

Ich lerne Emilia kennen. Die 25-Jährige ist HIV-positiv und brachte bei DREAM einen gesunden Sohn zur Welt. Sie ließ sich zur "Activista" ausbilden. Nun klärt sie andere Schwangere und Mütter auf. Emilia führt mich zu einer anderen glücklichen Mutter. Während der Schwangerschaft hat Emilia sie betreut. Auch dieses Kind ist HIV-negativ. Frauen, die von HIV betroffen sind, werden oft von den eigenen Familien, zum Teil von den Ehemännern, diskriminiert. Einige versuchen dann, die Medikamente still und heimlich zu sich zu nehmen. Deshalb ist Aufklärungsarbeit unglaublich wichtig. Damit die Menschen auch lernen, dass es kein Todesurteil bedeuten muss, das Virus in sich zu tragen.

Die Menschen aus den Armenvierteln Maputos sind die Hauptpatientengruppe von DREAM. Ein Auto hat hier keiner, selbst Strom gibt es nicht. Emilia lebt mit ihrem vierjährigen Sohn Vasco in einer kleinen Strohhütte. Die beiden haben Glück, denn Emilia wird für ihre Arbeit als "Activista" bezahlt. So kann sie für die Familie jederzeit Essen kaufen. "Man muss viel arbeiten, weil viele Frauen nicht glauben, dass es diese Krankheit wirklich gibt", beschreibt Emilia die größte Herausforderung als "Activista".

Emilia will mir zeigen, wie sie Patientinnen betreut. Wir kommen zu Mittag, Emilia bringt Essen mit. Und neben dem offenen Feuer beginnt die 25-jährige "Activista" mit ihrer Aufklärungsarbeit. Ein reich bebildertes Buch hilft auch Analphabeten, alles zu verstehen. Denn es ist überlebenswichtig, den Patientinnen klarzumachen, dass die Einnahme der Medikamente regelmäßig erfolgen muss. Es muss immer der exakt gleiche Zeitpunkt sein, kleinste Abweichungen können zu Resistenzen führen. Deswegen ist die Arbeit der Aktivistinnen so unschätzbar wertvoll.

Dieter Wenderlein von Sant'Egidio bildet für DREAM Apothekerinnen und Krankenschwestern aus. Und er sorgt dafür, dass es immer genügend Medikamente gibt. Das Durchschnittseinkommen der Menschen liegt bei 200 Euro im Jahr. Die Behandlung von Aids kostet pro Jahr mindestens das Dreifache. Die 650 Euro für die Behandlung einer schwangeren Frau, die das Baby vor einer Infektion schützt, kommen als Spende von der Deutschen Aids-Stiftung. Nur dank dieser Hilfe kann das Zentrum arbeiten.

Bei DREAM werden aber nicht nur Mütter und Kinder behandelt, auch infizierte Männer erhalten Hilfe. Zum Beispiel Cocoha: Er ist an Aids erkrankt, sein Sohn auch. Als Gastarbeiter war Cocoha lange Jahre in der DDR. Seit dem Tod seiner Frau muss er sich nun allein um seinen Sohn kümmern. "Ich spreche noch ein klein wenig Deutsch, ich war in Cottbus", sagt er und lächelt mich an.

Wir besuchen ein Kinderzentrum, das ebenfalls zu DREAM gehört. Hunderte Kinder bekommen hier jeden Tag ein warmes Mittagessen. Auch hier sind es Aktivistinnen, die das Zentrum leiten und die Kinder umsorgen. Sie setzen ein deutliches Zeichen der Hoffnung. Sie stehen öffentlich zu ihrer Infektion und ihrer Krankheit - und damit gegen das Stigma. Gleichzeitig helfen sie anderen und zeigen so, dass sie mit der Therapie ein aktives Leben führen können.

Wenn wir diese Arbeit unterstützen, dann bedeutet das für die Zukunft, dass in Mosambik keine Kinder mehr geboren werden, die das Virus in sich tragen. Und das ist nicht nur eine Hoffnung für Mosambik, sondern eine Hoffnung für die ganze Welt, dass Aids irgendwann besiegt werden kann. Ich habe vor der Reise gezweifelt, ob das wirklich möglich ist. Aber mittlerweile bin ich davon überzeugt.


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