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Вересень 20 2016

Friedenstreffen in Assisi: Priestermord nicht instrumentalisieren

 
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ssisi, 19.09.2016 (KAP) Mit einem emotionalen Zeugnis und eindringlichen Appellen zu Zusammenarbeit zwischen den Religionen ist in Assisi am Sonntagnachmittag das internationale Friedenstreffen eröffnet worden. Der Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, warnte in einer kurzen Ansprache vor Vertretern der Religionen und u.a. Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella vor einer Instrumentalisierung des Priestermords in seiner Diözese, und er bat um die "Gnade der Vergebung" für die Mörder von Jacques Hamel und deren Auftraggeber. "Ich bitte um die Gnade, sie wie Brüder zu lieben, sie in der ewigen Freude des Himmels wiederzusehen", sagte der Bischof. Zahlreiche muslimische Delegierte unter den Hörern antworteten mit Applaus.

Bis Dienstag beraten in der mittelitalienischen Kleinstadt rund 500 religiöse Oberhäupter, Politiker, Aktivisten und Intellektuelle über Auswege aus globalen Konflikten. Zur Schlusskundgebung am Dienstag wird auch Papst Franziskus erwartet. Abbe Hamel, auf den sich Erzbischof Lebrun bezog, war am 26. Juli von zwei Männern während eines Gottesdienstes in seiner Kirche in Saint-Etienne-du-Rouvray mit einem Schnitt durch die Kehle ermordet worden. Die Täter wurden von der Polizei erschossen. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" reklamierte die Tat für sich.

Während seiner Rede zeigte Lebrun ein Foto seines 85-jährigen priesterlichen Mitarbeiters, der Ende Juli von zwei Islamisten getötet worden war. Das gleiche Bild war auf dem Altar ausgestellt, als Papst Franziskus am vergangenen Mittwoch im Vatikan eine Messe für Hamel feierte. Der Geistliche sei nach Aussage des Papstes bereits jetzt selig, sagte Lebrun, "aber noch nicht seliggesprochen". Er hoffe, dass die Anerkennung seines Martyriums "kein erhobenes Banner werde, um zu verurteilen".

Der Erzbischof bekundete weiter den Wunsch nach einem "wahrhaftigen Dialog mit meinen muslimischen Freunden". Es entstünden "Fragen nach der Möglichkeit des Zusammenlebens", bekannte Lebrun. Dabei gehe es für ihn auch darum, ob die Unterwerfung unter Gott nach islamischem Glauben wichtiger sei als ein Menschenleben.

Zugleich erinnerte Lebrun an die Solidaritätsbekundungen durch Muslime nach dem Mord an Hamel. "Es war, wie wenn eine Familie eine andere Familie in Trauer besucht", so der Erzbischof. Ein muslimischer Redner, Mohammed Sammak, Berater des libanesischen Großmuftis, sagte in einer Entgegnung auf Lebrun, Hamel sei nicht nur ein christliches Opfer, sondern "ein Opfer der ganzen Menschheit".

Patriarch fordert "Kultur des Friedens"

Patriarch Bartholomaios I. hatte zuvor in seiner Eröffnungsansprache einen eindringlichen Appell zur Zusammenarbeit an die Glaubensgemeinschaften gerichtet. Alle stünden vor den gleichen Herausforderungen, betonte das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Kirche, der eine "ökumenische Antwort auf die ökumenische Verantwortung" einforderte. "Nur mit einer Kultur des Dialogs können wir Frieden erhalten und unseren Planeten bewahren", so Bartholomaios.

Dialog gebe es nicht ohne Risiken und Kosten, betonte der Patriarch. In der Bereitschaft, aufeinander zuzugehen, werde aber "etwas oder jemand Größeres" leitend. Auf dem Spiel stehe "unser eigenes Überleben wie das Überleben unseres Planeten", so Bartholomaios. Die globale Wirtschaft wachse über die Kapazitäten der Erde hinaus; die Folgen der Erderwärmung träfen vor allem jene, die über die geringsten finanziellen Ressourcen verfügten. Dies verlange eine "radikale Umkehr im Denken und Verhalten, aber auch Askese als Gegenmittel zu Konsumismus".

Eine "Wandlung im spirituellen Sinn" sei auch die "einzige Hoffnung, den Kreislauf von Gewalt und Ungerechtigkeit zu durchbrechen", sagte Bartholomaios I. "Krieg und Frieden sind im Letzten menschliche Entscheidungen." Der Patriarch mahnte einen Wandel in Politik und konkretem Handeln an. "Frieden zu schaffen, verlangt Selbstverpflichtung, Mut und Opfer. Es verlangt die Bereitschaft, Menschen des Dialogs und einer Kultur des Wandels zu werden."

Verbundenheit statt Terror


Andrea Riccardi, Gründer der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio, die das Treffen ausrichtet, wandte sich gegen einen "religiösen Totalitarismus", der in Gewalt und Terrorismus münde. In den 30 Jahren seit dem ersten Friedenstreffen in Assisi sei zwischen den Glaubensgemeinschaften das Bewusstsein einer Verbundenheit gewachsen, das der "sklavischen Unterwerfung der Religion unter Krieg und Terrorismus" widerstehe, so Riccardi. Es brauche "das Gebet aller, ohne dass jemand auf die eigene Identität verzichtet".

Am Montag und Dienstag werden in Einzelpodien in Assisi unterschiedliche Aspekte globaler Konflikte erörtert. Am Dienstagnachmittag kommen die Glaubensgemeinschaften zu getrennten Friedensgebeten nach ihrer je eigenen Tradition zusammen. Anschließend wollen sie eine gemeinsame Botschaft an die Welt richten.


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