Die Gemeinschaft Sant'Egidio lädt bedürftige und einsame Menschen am ersten Weihnachtsfeiertag zu einem Festessen ein – und rechnet wieder mit regem Andrang. Helfer erzählen, wieso sie für das Fest auf das Feiern daheim verzichten.
Über 1.000 Menschen werden am 25. Dezember in die Posthalle in Würzburg strömen, um Weihnachten zu feiern. Die Vorbereitungen auf das Weihnachtsessen, das die Gemeinde St. Egidio für bedürftige und einsame Menschen ausrichtet, laufen auf Hochtouren. Über 70 Helfer sind bereits im Einsatz, um das Weihnachtsfest vorzubereiten.
Eine der Helferinnen in der Posthalle: Ursula Röder, sie ist zum ersten Mal dabei.
"Es hat mich schon immer interessiert da mal hinzugehen. Und nachdem wir am 24. in der großen Familie feiern, wollte ich am 25. Mal etwas anderes machen. Ich habe es meinen Töchtern in Mainz und Hamburg erzählt – sie haben sich gleich entschlossen, mitzukommen."
Ursula Röder, Helferin
Das Fest wäre ohne Spenden und Ehrenamt nicht zu stemmen, erzählt Susanne Bühl von Sant'Egidio.
"Es gibt Firmen oder Einzelne, die Geld spenden, was sehr schön ist. Es gibt mehrere Restaurants, Catering-Betriebe und Bäckereien, die Essen spenden. Es gibt verschiedene Menüs, die ehrenamtliche Köche für uns kochen."
Susanne Bühl, Sant'Egidio
Verzicht für die Helfer?
An Weihnachten auf das Fest mit der eigenen Familie verzichten und stattdessen ein großes Weihnachtsfest ausrichten – was treibt die ehrenamtlichen Helfer um? Susanne Bühl erklärt:
"Ich weiß gar nicht, ob es ein Verzicht ist. Denn was ist der Sinn von Weihnachten? Wenn wir uns erinnern, dass Jesus als armes Flüchtlingskind am Rand einer Stadt auf die Welt kam - Ich glaube, das viele Menschen heute in unserer Konsumgesellschaft nach dem Sinn von Weihnachten fragen. Der Konsum kann es nicht sein, und immer mehr haben kann es nicht sein."