Comunità di S.Egidio

Die �lteren Menschen


In der eigenen
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von
Silvia Marangoni

 

DIE SELBSTBESTIMMUNG RESPEKTIEREN


Genua

Alten Menschen zu helfen, dass sie zu Hause bleiben k�nnen, ist ein Dienst, der vor einer Unterbringung im Heim bewahrt. Seit 1988 wird dies von der Gemeinschaft Sant'Egidio verwirklicht. Oft riskieren alte Menschen, in geriatrische Einrichtungen eingewiesen zu werden, aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters, weil sie sich nur noch begrenzt selbst versorgen k�nnen, unter mehreren Krankheiten leiden, ihnen die Wohnung gek�ndigt wurde, es in der Familie Konflikte gibt oder aber aufgrund von wirtschaftlicher Armut. Die Gemeinschaft versucht, f�r diese Probleme nach einer L�sung zu suchen.

Der Mangel an funktionierenden sozialen Diensten im eigenen Umfeld wie h�usliche Betreuung und die geringen sozialen und wirtschaftlichen Ressourcen vieler alter Menschen machen das Verbleiben im eigenen Haushalt schwierig, sobald k�rperliche Gebrechlichkeit und psychische oder physische Unselbst�ndigkeit hinzukommen. F�r viele scheint die einzige L�sung die Unterbringung in einem Heim zu sein. Den alten Menschen zu helfen, in der eigenen Wohnung zu bleiben, auch wenn die eigenen Kr�fte nachlassen, ist das grundlegende Ziel der Gemeinschaft. Deshalb hat sie einen Dienst aktiviert, an den sich alte Menschen, aber auch Nachbarn und �ffentliche Einrichtungen (�rzte, Krankenh�user, Sozialarbeiter) wenden k�nnen. Bei diesen Anfragen geht es gew�hnlich darum, eine L�sungsm�glichkeit zu finden, um den Verbleib in der eignen Wohnung zu unterst�tzen.

Aus der Erfahrung der Gemeinschaft Sant'Egidio, die im Dienst an den alten Menschen gereift ist, hat sich die M�glichkeit entwickelt, die Heimunterbringung durch pers�nlich zugeschnittene Programme zu vermeiden, die alle nutzbaren sozialen, k�rperlichen und wirtschaftlichen Ressourcen zum Nutzen des einzelnen alten Menschen miteinander in Verbindung bringen. Auf diese Weise wird durch das konkrete Zusammenwirken aller Kr�fte eine Alternative zur Heimunterbringung verwirklicht. Oft f�hren gerade das Fehlen verschiedener Perspektiven, Informationen und Koordinierung oder das Fehlen einer klaren Anstrengung, um bereits vorhandene Ressourcen zu aktivieren, zur Unterbringung in einem Heim. In vielen Situationen reicht es n�mlich, kleine Hilfen anzubieten, damit sich die alten Menschen und ihre Angeh�rigen f�r eine andere L�sung als das Heim entscheiden.


Rom

H�ufig wissen Angeh�rige nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollen, wenn ein alter Mensch sich zu Hause nicht mehr selbst versorgen kann. Dies trifft vor allem zu, wenn der Verlust der Selbst�ndigkeit infolge einer Erkrankung (Sturz, Knochenbruch, Schlaganfall usw.) pl�tzlich eintritt. Oft wei� man nicht, an welche Einrichtungen man sich wenden und welche Hilfen man anfordern soll, oder welche Dienste in der Umgebung verf�gbar sind. F�r den alten Menschen und seine Familie ist es deswegen grundlegend, einen Bezugspunkt zu haben, an den er sich wenden kann, um Hinweise und Ratschl�ge zu erbitten. Man muss sich vergegenw�rtigen, dass die Familie alter Leute selbst oft vor allem aus anderen �lteren Menschen besteht. Neben Neunzigj�hrigen finden wir Verwandte, die auch schon in fortgeschrittenem Alter sind, oder einen Sohn bzw. eine Tochter, die auch schon um die siebzig sind. So lastet die Sorge f�r einen nicht mehr selbst�ndigen Menschen oft auf einer Person, die selbst Hilfe ben�tigen w�rde.


Genua

Sehr oft entstehen Hilfsanfragen aus Situationen bitterer Einsamkeit, wenn ein alter Mensch sich v�llig verlassen f�hlt. Er m�chte dann irgendwo untergebracht sein, nicht weil es effektiv n�tig w�re, sondern weil er keine andere L�sung mehr sieht als die einer �gesch�tzten" Einrichtung. In vielen Situationen, in denen die Frage nach einer Unterbringung nicht angebracht scheint, versuchen wir, dem alten Menschen einen Bezugspunkt zu garantieren, der seine Unsicherheit und Angst mindert. Um nur ein Beispiel zu nennen: In den letzten zehn Jahren haben wir in Rom allein durch monatliche Telefonanrufe 10.000 alte Menschen unterst�tzt. Dies erlaubt uns, ihre Verh�ltnisse mit Best�ndigkeit zu festigen, sie so lange wie m�glich in ihrer Wohnung bleiben zu lassen und weitere Hilfen vorzusehen.

In den meisten F�llen, um die wir uns durch dieses Hilfsangebot k�mmern, ist es m�glich, soziale Dienste und alte Menschen oder soziale Dienste und Familie miteinander in Verbindung zu bringen, eine konkrete Hilfe anzubieten, um das allt�gliche Leben zu organisieren, �ffentliche und private Hilfe zu integrieren, die Frage einer Heimunterbringung neu zu betrachten und so oft zu einer anderen L�sung zu kommen, die sowohl f�r die Familie als auch f�r den alten Menschen selbst akzeptabler ist. Im letzten Jahr zum Beispiel konnte in Rom von 860 F�llen, in denen sich jemand mit Problemen dieser Art an die Gemeinschaft gewandt hat, mehr als die H�lfte dieser F�lle mit dem Verbleib des alten Menschen in seiner Wohnung gel�st werden. Um diesen Verbleib zu beg�nstigen, ist es wichtig, alle verf�gbaren Ressourcen zu aktivieren und zu koordinieren, die von der h�uslichen Betreuung der Kommunen bis zur h�uslichen Nachbetreuung nach einem Krankenhausaufenthalt (Krankenpflege und Krankengymnastik) reicht, vom Nachbarn, der hilft, bis zum Gesch�ftsinhaber, der sich anbietet, den Einkauf nach Hause zu bringen, von den Bekannten, die den alten Menschen besuchen, bis zum Hausnotrufsystem, sowie bis hin zum Angebot an Hilfe und wirtschaftlicher Unterst�tzung, welche die �rtlichen �mter den Bed�rftigen bieten. Unser Dienst hat die Funktion, die Verwirklichung dieses Netzes anzuregen, das die alten Leute nicht alleine aktivieren k�nnen. Andererseits wissen auch viele, die den alten Menschen helfen wollen, nicht, wie sie das tun k�nnen.



Buenos Aires - Argentinien

Es gibt viele alte Menschen, bei denen es uns in diesen Jahren gelungen ist, sie in ihrer Wohnung zu halten und sie wieder voll in das soziale Leben zu integrieren. In Rom waren das seit 1988 etwa 12.000 Personen. Aber dieses Bem�hen gibt es an jedem Ort, an dem die Gemeinschaft Sant'Egidio angefangen hat, eine Freundschaft mit den alten Menschen zu leben.

Wenn die R�ckkehr oder der Verbleib in der eigenen Wohnung nicht m�glich ist, sucht man als Alternative zu Mega-Einrichtungen nach einer Unterbringung in kleineren und famili�ren Strukturen, wie es Wohngemeinschaften oder kleinere Heime sein k�nnen, wobei auch hierbei der Wunsch des alten Menschen das Kriterium f�r die Auswahl darstellt: die N�he zum urspr�nglichen Stadtviertel oder zur eigenen Familie.