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Unterstützung der Gemeinschaft

  
17 Juni 2009

Ein Projekt, das HIV-Infizierten Hoffnung gibt

Seit neun Jahren finanziert das Projekt DREAM antiretrovirale Medikamente für HIV-infizierte, schwangere Frauen in Afrika. Damit sollen die Babys vor einer Infektion durch die eigene Mutter geschützt werden. In zehn Staaten läuft das Projekt bereits.

 
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BONN. Hoffnung schien es für Jane Gondwe aus Malawi keine mehr zu geben -  der Ehemann an Aids gestorben, sie selbst HIV-positiv. Praktisch ein Todesurteil in Afrika, wo für die 22 Millionen, die das Virus in sich tragen, kaum medizinische Behandlung gibt. Doch Jane Gondwe ist einer der 37 000 Menschen, die im Rahmen des DREAM-Programms behandelt werden konnte. Heute ist die 35-Jährige engagierte "Activista" in dem Projekt, das ihr das Leben gerettet hat.

"DREAM hat mir meine Würde zurückgegeben", erzählt Gondwe auf dem Kolloquium "Afrika ohne AIDS - nur ein Traum?", das von der ökumenischen Gemeinschaft Sant'Egidio und der Deutschen AIDS-Stiftung in Bonn veranstaltet wurde.

Das Projekt DREAM - der Name steht für "Drug Resource Enhancement against AIDS and Malnutrition" - wurde 2001 von der Gemeinschaft Sant'Egidio in Mosambik gegründet und läuft mittlerweile in zehn afrikanischen Staaten. Mehr als 65 000 HIV-Infizierte sind seitdem in das Programm aufgenommen worden, 37 000 wurden medikamentös behandelt. Ein Schwerpunkt ist Verminderung der Infektionsrate bei der Mutter-Kind-Übertragung: Denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich das HI-Virus von einer infizierten Mutter während der Schwangerschaft, Geburt oder Stillzeit auf ihr Kind überträgt, liegt zwischen 16 und 30 Prozent.
Die Infektionsrate konnte in Mosambik gesenkt werden

"Unbehandelt stirbt mindestens jedes zweite Baby im ersten, die meisten anderen vor dem fünften Lebensjahr. Für Kinder ist dies einer der Hauptansteckungswege", so Ulrich Heide, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung, die das DREAM-Projekt seit 2005 finanziell unterstützt.

Im Projekt werden Mütter ab der 25. Schwangerschaftswoche bis sechs Monate nach der Geburt mit antiretroviralen Medikamenten behandelt. Das Neugeborene erhält 72 Stunden nach der Geburt einmalig ein antiretrovirales Präparat. Die Infektionsrate konnte damit entscheidend gesenkt werden, wie am Beispiel Mosambik dokumentiert wurde: "Seit 2005 wurden 2300 Kinder in den DREAM-Gesundheitszentren Mosambiks geboren. Von ihnen waren nur noch 25 HIV-positiv", so Heide.

"Lange Zeit wurde AIDS in Afrika nur mit präventiven Maßnahmen bekämpft - die medizinische Behandlung galt als zu teuer", beschreibt Dieter Wenderlein, Chefapotheker des DREAM-Projektes. Dabei sei eine antiretrovirale Therapie mit 600 Euro pro Jahr durchaus bezahlbar. "Wir setzen in unserem Projekt auf den gleichen hohen medizinischen Standard, nach dem auch hierzulande gearbeitet wird. Dazu gehört auch Aufklärung, Gesundheitserziehung, ausreichende Versorgung mit Nahrungsmitteln und Weiterbildung des medizinischen Personals", erklärt Wenderlein.
Der "Braindrain" setzt den afrikanischen Ländern zu

Problematisch sei jedoch der "Braindrain" die Abwanderung von Fachkräften, führt Manfred Konukiewietz vom Ministerium für Entwicklungshilfe aus: "Im englischen Manchester arbeiten zum Beispiel mehr malawische Krankenschwestern als in ganz Malawi". Afrika ohne AIDS - dies wird trotz aller Bemühungen vorerst ein Traum bleiben. Die Experten sind sich darüber einig, dass die AIDS-Pandemie nur mit einem Impfstoff besiegt werden kann.

Die Deutsche AIDS-Stiftung unterstützt dazu ein Projekt am Robert-Koch-Institut in Berlin. Dort forscht eine Arbeitsgruppe zu neutralisierenden Antikörpern, die eine HIV-Infektion verhindern könnten.

http://dream.santegidio.org

www.aids-stiftung.de


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