Vor eineinhalb Jahren hat der Taifun Jolanda schwere Verwüstungen auf den Philippinen angerichtet und in wenigen Stunden über sechstausend Todesopfer gefordert. Sechzehn Millionen Menschen verloren ihre Häuser.
Auf der Insel Leyte kann man immer noch die Spuren des Wirbelsturms sehen, obwohl die Bevölkerung unermüdlich gearbeitet hat: Kokospalmen sind abgeknickt, Straßen unterbrochen, es wird früh dunkel, denn die Stromversorgung ist unterbrochen.
Der Schock und die Angst sind bei den Leuten immer noch spürbar. Das Meer und die ruhige Landschaft, das Leben fern von der Hetze der Hauptstadt Manila mit dem volkstümlichen Glauben der Menschen und ihrer sprichwörtlichen Freundlichkeit machen das Leid durch die Ereignisse zu einem scheinbaren Mythos. Die Delegation der Gemeinschaft Sant'Egidio wurde herzlich empfangen. Der Erzbischof von Palo, John Du, wartete schon mit einigen Priestern und Vertretern der Behörden auf sie, vor allem aber die Lehrer, Kinder und Eltern der Grundschule, die gerade ihre Anerkennung bekommen hat.
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Es war nicht einfach, das Gebäude fertigzustellen, denn es fehlte an Material und Arbeitskräften, weil im ganzen Land Hilfe gebraucht wurde und wenige in das Randgebiet der Insel kamen. In dieser Region gibt es keine öffentlichen Schulen, nur wenige können die Schulgebühren der privaten Einrichtungen bezahlen. Die Gemeinschaft konnte die verschiedenen Arbeitsphasen durchführen, indem sie regelmäßig das Dorf Matlang und die Pfarrei St. Augustine besuchte, die Träger der Schule sind. Sechs kühle Klassenräume mit Lüftung (da die Hitze sehr groß ist) wurden rechtzeitig zum Schuljahrbeginn fertiggestellt: im Kindergarten und in der Grundschule sind schon 170 Kinder angemeldet.
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Die Lehrer und Mitarbeiter waren gerührt und dankten der Gemeinschaft, dass sie sich in Treue um die Leidenden kümmert und ihnen eine Schule "der Hoffnung und des Friedens" geschenkt hat. Dieser Name steht auf dem von Papst Franziskus bei seinem Besuch im vergangenen Januar gesegneten Schild. Die lachenden und aufgeregten Kinder zeigten ihre Freude durch Tänze und Lieder. Der Erzbischof brachte die Gefühle vieler zum Ausdruck: "Ich denke an meinen Besuch in Rom und an das Gespräch mit der Gemeinschaft. Sie haben unseren Hilferuf sofort beantwortet. Jetzt fühlen wir uns nicht mehr verlassen, Sant'Egidio hat ein Bündnis der Solidarität geschaffen, für das wir sehr dankbar sind." Nachdem das Band durchgeschnitten worden war und die Räume gesegnet waren, wurde eine richtige "fiesta" in philippinischer Art mit einem Buffet für alle voller örtlicher Spezialitäten und der Bitte gefeiert, die Schule weiter zu begleiten und die entstandene Freundschaft zu vertiefen.
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