Viele Flüchtlinge sind in diesen Wochen nach Österreich und Deutschland gekommen. Die Gemeinschaften von Sant'Egidio sind seit Monaten im Einsatz, um sie aufzunehmen und die Integration durch Deutschkurse für Erwachsene, Jugendliche und Kinder zu fördern. Dabei werden viele Kontakte zur einheimischen Bevölkerung hergestellt.
In Würzburg gibt es seit dem Sommer verschiedene Erstaufnahmeeinrichtungen. Im Universitätsgelände leben mehrere Hundert Flüchtlinge in einer überfüllten Turnhalle mit wenigen sanitären Einrichtungen. Dort leben auch sehr viele Familien mit Kindern, die oft keine Schule besuchen können, weil die Behörden damit abwarten, bis eine feste Unterkunft gefunden wurde. Die Gemeinschaft Sant'Egidio hat sich daher dafür eingesetzt, dass alle Kinder und Jugendliche aus Notunterkünften sofort die Schule besuchen können und nicht den ganzen Tag auf der Straße leben. Sant'Egidio hat dazu in verschiedenen Unterkünften eine Erhebung mit Namen, Geburtsdatum und weiteren Angaben durchgeführt und sich mit den zuständigen kommunalen und regionalen Stellen in Verbindung gesetzt. Jugendliche und Kinder, die seit mehreren Monaten unbeschult waren, konnten in Zusammenarbeit mit Schulleitern und Lehrern nun in Schulen eingegliedert werden. Das ist ein weiterer Beitrag zur sofortigen Integration und für die Kinder ein schönes Weihnachtsgeschenk. Viele Kinder sind sehr glücklich und gehen stolz mit den neuen Heften und Schultaschen zum Unterricht, vor allem auch weil sie viele Monate lang durch den Krieg in Syrien und anderswo und auf den Wegen der Flucht keine Schule besuchen konnten. Wir wünschen allen viel Erfolg beim Lernen und viele neue Freunde in ihren Klassen! Diese Initiative kann auch als Ermutigung für andere deutsche Städte dienen.
In Innsbruck leben vor allem Iraker und Syrer seit Monaten unter äußerst schwierigen Bedingungen: überfüllte Unterkünfte, die kaum beheizt sind und wenige Waschmöglichkeiten. Durch den Wintereinbruch ist die Lage dramatisch. Sant'Egidio besucht die Flüchtlinge seit dem Sommer. Das Abendgebet der Gemeinschaft findet seitdem auf Deutsch und Arabisch statt, da viele Flüchtlinge daran teilnehmen. In den vergangenen Wochen hat die Gemeinschaft einen Appell an die Stadt, an Ordensgemeinschaften und Pfarreien gerichtet, um würdigere und bessere Unterkünfte für mehrere Hundert Syrer und Iraker zu finden. Der Appell hat eine solidarische Kettenreaktion ausgelöst, sodass in wenigen Wochen alle Flüchtlinge eine bessere Unterkunft finden konnten.
Im Jahr der Barmherzigkeit werden die Tische bei den vielen Weihnachtsmählern in Deutschland und Österreich vergrößert, damit auch viele neue Flüchtlinge daran einen Platz finden. |