"Die beeindruckende Rede rüttelt Europa aus seiner Resignation und seinen Ängsten auf und ruft alle auf, gemeinsam mit ihm für einen neuen europäischen Humanismus zu träumen und zu arbeiten."
Mit diesen Worten kommentiert Andrea Riccardi die Rede von Papst Franziskus bei der Verleihung des angesehenen Karlspreises. In der Sala Regia des Apostolischen Palastes im Vatikan spricht der Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio - selbst Karlspreisträger des Jahres 2009 - von einer eindrucksvollen Botschaft der Hoffnung, die einen Blick auf die Zukunft und die neuen Generationen wirft: "Der Appell von Franziskus und seine herzzerreißende Frage: ‚Was ist mit dir los, Europa?' erfordert eine umfassende und großzügige Antwort fern von Egoismen und Mauern, wie wir es in der letzten Zeit erleben. Sein mehrmals wiederholter ‚Traum' für Europa - der an das ‚I have a Dream' von Martin Luther King erinnert - drängt uns, wieder mit ihm von einem Europa ohne Mauern zu träumen, in dem viele Brücken gebaut werden.
Er fordert ein Europa, in dem Platz für alle ist: Jugendliche, alte Menschen, Migranten und Familien und auch das Recht für jeden Bürger auf ein würdigeres Leben und auf Arbeit. Franziskus hat auch die Mittel aufgezeigt, um diesen Traum zu verwirklichen: Fähigkeit zur Integration, Fähigkeit zum Dialog und Fähigkeit, etwas hervorzubringen, aus diesen drei Fähigkeiten muss der neue Humanismus Kraft schöpfen. Letztlich sind es jenseits von jeglichem Populismus und Mangel an Visionen die einzigen Wege, die wir einzuschlagen haben, wenn wir unserem Europa eine Zukunft und eine neue Jugendlichkeit verliehen wollen." |