Am heutigen internationalen Tag der Menschenrechte hat die Gemeinschaft Sant'Egidio den Friedenspreis Giuseppe Dossetti (IX. Auflage) für das Projekt der humanitären Korridore verliehen bekommen. Der Preis wurde vom Vorsitzenden der Jury, Pierluigi Castagnetti, für die Abteilung der Vereinigungen verliehen bei einer Feier im Auditorium Maximum der Universität von Modena und Reggio Emilia.
Ein Grund für die Preisverleihung ist "die Bekämpfung des Menschenhandels", wodurch "Kriegsflüchtlinge auf sicherem Wege für sich und für alle" gerettet werden. Gianni La Bella nahm den Preis entgegen und sagte, dass das Projekt aus dem "Wunsch entstand, die Kultur der Ohnmacht zu durchbrechen, die angesichts der Bilder von Todesfällen im Mittelmeer ausgebreitet hat". Das Modell kann auch auf andere europäische Länder übertragen werden.
Die von der Gemeinschaft Sant'Egidio in Zusammenarbeit mit der Union der Evangelischen Kirchen in Italien und der Waldensertafel durch ein Abkommen mit dem italienischen Staat vom 15. Dezember 2015 organisierten humanitären Korridore sind vollkommen eigenfinanziert. Es ist vorgesehen, dass 1000 Flüchtlinge bis 2017 durch humanitäre Visa nach Italien einreisen können. Bisher sind schon 500 Personen angekommen, die ein "besonderes Bedürfnis" haben (Familien mit Kindern, Behinderte, Kranke, alte Menschen); die meisten sind syrische Kriegsflüchtlinge. Aufnahme und Integration werden durch ein Netzwerk garantiert, das sich um die Projektträger gebildet hat und das Vorhaben großzügig unterstützt; es besteht aus Verbänden und Pfarreien und auch aus vielen italienischen Familien und einzelnen Bürgern. |