In Rom wurde bei Sant’Egidio ein wichtiges „politisches Abkommen“ unterzeichnet, das den Weg für eine Befriedung der Zentralafrikanischen Republik eröffnet, die seit Jahren unter einem Bürgerkrieg und internen Spannungen leidet. Es war zu zahlreichen Opfern gekommen, Tausende Einwohner mussten aus ihren Orten fliehen. Das Dokument beinhaltet einen sofortigen Waffenstillstand und wurde durch die Vermittlung der Gemeinschaft Sant’Egidio erstellt, die seit Jahren für die Versöhnung im Land tätig ist. Anwesend waren Beobachter der internationalen Gemeinschaft, der UNO-Gesandte Parfait Onanga-Anyanga, Vertreter der EU und der italienischen Regierung.
Das von Vertretern zahlreicher politisch-militärischer Gruppen, die im Land aktiv sind, und vom Gesandten von Präsident Touadéra unterzeichnete Abkommen – ist das Ergebnis einer intensiven Arbeit an drei Tagen (und Nächten) – und beschäftigt sich mit drei wesentlichen Punkten, die in der Pressekonferenz durch den Präsidenten der Gemeinschaft Sant’Egidio, Marco Impagliazzo, verdeutlicht wurden.
Es handelt sich um die politische Ebene, um Fragen von Sicherheit und Wirtschaft, sowie um humanitäre und soziale Aspekte. Beim ersten Punkt wird neben dem Beschluss eines Waffenstillstandes unter der Kontrolle der internationalen Gemeinschaft der Wunsch zum Ausdruck gebracht, die Integrität des nationalen Territoriums zu respektieren. Zudem wird die Vertretung und Anerkennung aller politisch-militärischen Gruppen beim Aufbau des Landes festgehalten, die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen und der Parlamentswahlen von 2016 werden anerkannt und allgemein der Einsatz zur Schaffung einer „Dynamik der Versöhnung“ gefordert.
Was die Frage der Sicherheit betrifft, wird die Bewegungsfreiheit der Personen und Güter garantiert und die Wiederherstellung der Autorität des Staates auf dem gesamten nationalen Territorium beschlossen, während auf wirtschaftlicher, humanitärer und sozialer Ebene unter anderem die Verpflichtungen eingegangen werden, den Wiederaufbau voranzubringen und die im Lande tätigen nationalen und internationalen NGOs zu schützen.
Es handelt sich um eine angemessene Roadmap zur Überwindung der Krise, die auch ein gemeinsames Komitee vorsieht, das im Konsens aller und mit Beteiligung der Gemeinschaft Sant’Egidio zusammengestellt wird, der im Abkommen für die wertvolle „Vermittlungstätigkeit“ gedankt wird.
An der bewegenden Zeremonie der Unterzeichnung mit Liedern, feierlichen Reden und der Nationalhymne nahm auch der Gründer von Sant’Egidio, Andrea Riccardi, teil. Papst Franziskus hat am vergangenen Sonntag beim Angelus das Treffen von Rom erwähnt und Grüße übermittelt und erinnerte dabei auch an seinen historischen Besuch in der Zentralafrikanischen Republik im November 2015; er ermutigte die an den Gesprächen teilnehmenden Delegationen dazu, „den Friedensprozess wieder aufzunehmen und zu stärken“.