Auf Einladung der Gemeinschaft Sant'Egidio fanden in Budapest und in Pannonhalma in Ungarn zwei wichtige Konferenzen der österreichischen Schriftstellerin Ceija Stojka statt, die den Porrajmos überlebte, den Holocaust an den Roma während des Zweiten Weltkriegs.
Das ersten Treffen fand im Gymnasium der Benediktiner in Pannonhalma statt, wo Frau Stojka von Abt Asztrik Várszegi herzlich begrüßt wurde. Das zweite fand in der Hauptstadt statt und wurde gemeinsam mit der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Pázmány Péter in Budapest und Weihbischof János Székely, dem Verantwortlichen der ungarischen Bischofskonferenz für die Pastoral für die Zigeuner, organisiert.
Beide Male hörte ein großes Publikum aufmerksam auf die Erzählungen von Frau Stojka, es waren überwiegend Studenten und Schüler.
Ceija Stojka berichtete von der Verfolgung, ihrer Deportation und Gefangenschaft im Vernichtungslager Auschwitz, in Ravensbrück und Bergen-Belsen, die sie als Romakind mit ihrer großen Familie erlebte, aus der viele ermordet wurden. Neben der eindringlichen und emotionalen Erzählung legte sie auch ihre tiefen Gedanken über die Aktualität ihres Zeugnisses dar.
Sie fragte sich: "Wie kann es sein, dass heute am Beginn des neuen Jahrhunderts in europäischen Ländern die Zigeuner gedemütigt und misshandelt werden, nur weil sie Zigeuner sind, besonders Kinder und andere Unschuldige, und dass sie - wie es in Ungarn passiert ist - sogar umgebracht werden?" Mit fester Überzeugung richtete sie an ihr junges Publikum einen Aufruf: "Lasst doch zu, dass meine Enkel leben. Und helft ihnen doch, damit sie leben können. Ihr seid mein Schutzmantel. Wenn ihr die Zigeuner, die Kleinen verteidigt, dann verteidigt ihr auch euch selbst. So werden ihr ein Schutzmantel für euch selbst". |