Am 1. Oktober wird der 1990 von den Vereinten Nationen eingerichtete internationale Tag der älteren Menschen begangen. Die Gemeinschaft von Conakry kennt und besucht seit 2009 über 100 alte Menschen in verschiedenen Stadtvierteln und hat aus diesem Anlass zu einem Studientag im Palast des Volkes zum Thema "Das Alter ist eine Gnade" eingeladen.
Zum ersten Mal fand in Guinea ein Studientag über das Alter statt.
Zahlreiche Autoritäten nahmen teil: der Präsident des Wirtschafts- und Sozialrates der Regierung, eine Delegation aus dem Sozialministerium und aus dem Ministerium für die Förderung der Frauen- und Kinderrechte.
Außerdem waren verschiedene Verbände vertreten, wie die Vereinigung der Frauen zur Unterstützung von alten Menschen, die Opfer von Krieg und anderer Gewalt geworden sind. Insgesamt waren über 200 Menschen und darunter sehr viele alte Menschen gekommen. Viele Radiosender übertrugen die Konferenz live.
Im einleitenden Vortrag sprach Elisabeth Sagno im Namen der Gemeinschaft über die Notwendigkeit, diese neue und komplexe Erscheinung wahrzunehmen. Die Urbanisierung hat zum Umzug Tausender älterer Menschen aus den Dörfern geführt, die heute rechtlos und ohne Gesundheitsfürsorge leben. Vor allem aber sind sie oft an den Rand der Gesellschaft gedrängt und einsam oder werden immer wieder auch argwöhnisch mit dem Vorwurf der Hexerei angeschaut.
Die Freundschaft zu den alten Menschen ist ein wichtiger Weg, um eine gerechtere und menschlichere Gesellschaft aufzubauen. "Die alten Menschen von heute sind ein Spiegel für das, was morgen aus uns allen werden wird".
Raymond, ein 75jähriger kranker Mann ohne Anrecht auf Rente, lebt vom Verkauf von Zigaretten auf der Straße. Er bat um eine Schweigeminute zum Gedenken an alle alten Menschen, die einsam sterben. Angeline, eine 16jährige Jugendliche der Gemeinschaft, sprach über die Freude der regelmäßigen Besuche bei den alten Menschen, wenn sie ihnen zuhört.
Auch die Beiträge der anwesenden Autoritäten nahmen auf die Schönheit und Innovation dieser neuen Freundschaft der Gemeinschaft Bezug und hoben vor allem die Notwendigkeit hervor, den alten Menschen ihre Rechte und Würde wiederzugeben.
Der Tag endete mit einer Fotoshow über die Freundschaft mit den alten Menschen und mit einem schönen Fest.
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