
Wir, Italien
Werke der Kunstwerkstätten der Gemeinschaft Sant'Egidio
Präsident Giorgio Napolitano eröffnet die Ausstellung "Wir, Italien": hundertfünfzig Werke behinderter Menschen und eine Skulptur des Künstlers Anton Roca zum Thema 150 Jahre Einheit Italiens
Quirinalspalast - Sala delle Bandiere
Samstag, 3. Dezember 2011
15.30 Uhr Öffnung für das Publikum
3. Dezember 2011 bis 31. Januar 2012
"Wir, Italien": im Quirinalspalast werden bis 31. Januar 2012 hundertfünfzig Werke und Texte behinderter Menschen der Kunstwerkstatt der Gemeinschaft Sant'Egidio und die Skulpturen und Installationen tavoloITALIA des Künstlers Anton Roca ausgestellt, um 150 Jahre Einheit Italiens zu feiern und kritisch zu hinterfragen.
In den Kunstwerkstätten finden behinderte Menschen Wege aus der Einsamkeit der Welt und aus der kulturellen Gleichgültigkeit; sie erstellen Gemälde oder gestalten Kunstwerke, erarbeiten Texte, Gedenkgegenstände und Schriftstücke. Hundertfünfzig Werke erzählen von bedeutenden Begebenheiten der Geschichte des Landes. Seit vielen Jahren arbeiten jüngere und weniger junge Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und Lebenssituationen in den Kunstwerkstätten. Heute arbeiten sie mit bekannten Künstlern, Kunstkritikern und Akademikern zusammen, die eine Begeisterung für diese "unbekannte" Welt und ihre außerordentlichen Fähigkeiten entwickelt haben.
Für die Ausstellung "Wir, Italien" konnte der international bekannte Künstler Anton Roca gewonnen werden, der das Projekt tavoloITALIA entworfen und durchgeführt hat. An dieser Installation/Skulptur waren zwanzig Personen beteiligt, die unter verschiedenen Arten von Ausgrenzung leiden und ein Bewusstsein dafür entwickeln konnten, in Italien zu leben und es zu gestalten. Das Werk erzählt von individuellen italienischen Lebenserfahrungen und berichtet von Erinnerungen, Wünschen und Sehnsüchten für die Zukunft.
Die Betreuerin der Ausstellung, Simonetta Lux, sagt: "Die Kunst als entscheidender Beitrag zur kreativen Veränderung einer nicht zu akzeptierenden Welt war in der Geschichte Italiens ein Angelpunkt von wichtigen Veränderungen in der Mentalität und im Verhalten. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts haben sich Künstler und Vertreter der italienischen Kultur, wie beispielsweise Nino Costa, Giacomo Balla, Duilio Cambellotti, Sibilla Aleramo, Maria Montessori, Franco Basaglia, mit zahlreichen Armutssituationen und Arten der Ausgrenzung beschäftigt und Veränderungen in der Mentalität, sowie eine Inklusion und Sprachentwicklung herbeigeführt und institutionelle Zwänge aufgebrochen, die unser Land zum Vorreiter machen. Die Arbeit der Kunstwerkstätten der Gemeinschaft Sant'Egidio und "Wir, Italien" sind ganz und gar Bestandteil dieses Weges.
Die Ausstellung fasst die 150 Jahre der Einheit Italiens zusammen und zeigt eine Fähigkeit, die Pluralität eines Landes mit einer bedeutenden Geschichte und großen menschlichen Qualitäten zu vereinen. Die Intelligenz behinderter Menschen - mit ihrer Unvorhersehbarkeit, Produktivität und befreienden Wirkung - ist eine wichtige Entdeckung, die immer noch bestehende Vorurteile der heutigen Gesellschaft endgültig beseitigt. Durch die Kunst wurde ein Weg zur Überwindung dieser Vorurteile eingeschlagen, der Kreativität und Weisheit hervorgerufen hat.
Eines ist sicher: Auch sie, und vielleicht vor allem sie sind Italien.
Die Arbeit behinderter Menschen in den Kunstwerkstätten der Gemeinschaft Sant'Egidio wurde der Öffentlichkeit seit 2003 bei verschiedenen Institutionen in Straßburg, Rom, Florenz, Mailand und in anderen Großstädten vorgestellt. Im Oktober dieses Jahres beschäftigte sich eine Arbeitseinheit der Biennale von Venedig mit dem Projekt I\O_IO È UN ALTRO (I\O Ich ist ein anderer) des Künstlers Cesar Meneghetti, der mit den Werkstätten und mit behinderten Menschen an einem großen Werk arbeitet.
Zweimal hat Präsident Giorgio Napolitano solche Ausstellungen besucht. In diesem Jahr wollte er Gastgeber der Arbeit der Kunstwerkstätten im Quirinal sein und die Ausstellung anlässlich des internationalen Tages der Menschen mit Behinderung (3. Dezember) eröffnen.
Die Ausstellung wurde unter der Leitung von Simonetta Lux erstellt und wird von der Gemeinschaft Sant'Egidio und dem MLAC, Werkstattmuseum zeitgenössischer Kunst - Sapienza Universität Rom, organisiert.
Gestaltung und Ausstattung durch Federico Lardera.
Der Katalog wurde von Verlag Maretti mit der Unterstützung von J.P.Morgan herausgegeben.
Ausstellung vom 3. Dezember 2011 bis 31. Januar 2012
Zeiten: Täglich Dienstag bis Samstag
von 10.00 Uhr bis 13.00 und 15.30 Uhr bis 18.30 Uhr
Sonntag von 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr
Montag und am 8., 18., 20., 21., 24., 26., 31. Dezember 2011
und 1. und 6. Januar 2012 geschlossen
Eintritt kostenfrei
Informationen: 06.585661 www.quirinale.it - [email protected] - [email protected]
Anton Roca, Mental Permanent Factory - [email protected] www.arteco.org/antonroca
Pressebüro und Kommunikation:
Rinaldo Piazzoni – Filippo Sbrana – Giorgia Calò / [email protected]

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