Wie schon traditionell haben die "Freunde der Gemeinschaft Sant'Egidio" in der letzten Augustwoche in Moskau eine Freizeit für alte Menschen aus zwei Heimen und einige Obdachlose organisiert. Einige arme Obdachlose haben durch die Hilfe der Gemeinschaft Unterkunft in einer Einrichtung gefunden. Einige Familien haben finanzielle und soziale Probleme. Es sind viele Menschen aus Moskau, die die Studenten und jungen Arbeiter bei verschiedenen Gelegenheiten kennen gelernt haben.
Die Freizeit ist für viele der einzige Augenblick, in dem sie herauskommen und von der Freundschaft und Zuneigung der Freunde der Gemeinscaft begleitet werden. Einige alte Menschen hatten seit dem vergangenen Sommer das Heim nie verlassen, und einige der Obdachlosen hatten noch nie Urlaub gemacht. Bei der Freizeit herrschte ein frohes und vertrautes Klima, das durch Feste und verschiedene Aktivitäten bereichert wurde. Wie in den vergangenen Jahre konnten die Teinehmer in sieben Arbeitsbereichen ihre Fähigkeiten einbringen. Diesmal wurden angeboten: Musik, Handarbeit, Poesie, Kochen, Theater, Töpfern und Sport. Es gab auch einen Schönheitssalon, wo man sich die Haare schneiden lassen konnte. Vor allem die Obdachlosen haben dieses Angebot genutzt.
Wie üblich wurde den Teilnehmern auch in diesem Jahr wieder Neues aus dem Leben der Gemeinschaft berichtet, um auch Anteil zu nehmen am Leid der Armen in der fernen Welt. Da im vergangenen Jahr der Erlös aus dem Verkauf der Produkte eines Workshops an das DREAM-Programm in Afrika ging, wurde diesmal an einem Vormittag über den neuesten Stand des Programms berichtet. Im Workshop Handarbeit wurden zudem Produkte hergestellt, die die Freunde von Sant'Egidio für die Behandlung von afrikanischen Kindern verkaufen möchten. Auf diese Weise wird an der Brücke der Solidaritaet zwischen Russland und Afrika weitergebaut, wie es die Freunde von Sant'Egidio seit einigen Jahren tun.
In diesem Jahr wurde die Sommerfreizeit durch einen besonderen Gast bereichert. Tamara Chikunova, die Gruenderin der Vereinigung Mütter gegen Todesstrafe und Folter in Usbekistan. Tamara berichtete von ihrer persönlichen Erfahrung, von ihrer Freundschaft und Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft Sant'Egidio im Kampf für die Abschaffung der Todesstrafe und ermutigte alle, nicht vor den Problemen zu resignieren, sondern die eigenen Sorgen zum Anlass zu nehmen, um anderen zu helfen. Viele Arme waren betroffen und antworteten mit ermutigenden Worten voller Hochachtung.
Die gemeinsamen Tage mit den Armen Freunde aus Moskau haben wieder neu die Schönheit einer unentgeltlichen Freundschaft gezeigt, die Arme verschiedener Generationen seit vielen Jahren vereint, juengere und aeltere Menschen mit den "Freunden der Gemeinschaft Sant'Egidio". War die Sommerfreizeit ein Höhepunkt dieser Freundschaft, so wird sie doch fortgesetzt in regelmäßigen Besuchen und der Zuneigung während des Jahres in der Erwartung des nächsten Sommers mit einer weiteren Freizeit voller Überraschungen und Freude.
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