Am 11. November hat die Schule für italienische Sprache und Kultur der Gemeinschaft Sant'Egidio in Neapel im Auditorium der "Stadt der Wissenschaft" im Beisein von ca. 700 Schülern das neue Schuljahr eröffnet.
Die Schüler kommen aus der Ukraine, Sri Lanka, Russland, Peru, Kolumbien, Mali, Nigeria und anderen Ländern. Viele trugen typische Kleidung und waren mit ihren Familien gekommen. Auch andere italienische Vereinigungen waren anwesend.
Auch Vertreter der Bewegungen "Es lebe, wer alt ist", "Die Freunde" und "Jugend für den Frieden" von der Gemeinschaft Sant'Egidio in Neapel waren zu diesem Anlass gekommen. Das Fest fing genau am von der UNESCO organisierten Welttag der Wissenschaft für den Frieden statt.
Die Schule wurde 1989 gegründet und unterrichtet heute ca. 900 Schüler aus 50 Ländern der Welt aller Kontinente. An allen Tagen der Woche finden 30 unentgeltliche Italienischsprachkurse statt.
Viele Vertreter der Immigrantengemeinden dankten der Gemeinschaft von Herzen für die tägliche Arbeit zur Integration. Christian aus Peru sprach darüber, dass er das Bedürfnis hat, die von der Gemeinschaft empfangene Gastfreundschaft nun weiterzugeben und sich ehrenamtlich zu engagieren. Narcisa aus Rumänien erzählte, dass sie durch die Schule von Anfang an ermutigt wurde, weil sie dort mit offenem Herzen aufgenommen wurde.
Daniela Pompei, die internationale Verantwortliche der Gemeinschaft Sant'Egidio für die Dienste mit Immigranten, wies auf die Freundschaft zu Jerry Essan Masslo hin, einem jungen Schüler aus Südafrika in der Schule in Rom, der im August 1989 bei einem Raubüberfall auf den Feldern von Villa Literno ums Leben kam. Dadurch entstand ein verstärktes Engagement für Immigranten, in dessen Rahmen auch die Schule für italienische Sprache und Kultur der Gemeinschaft Sant'Egidio in Neapel entstand. Der Schulleiter Francesco Dandolo berichtete aus der langen und schönen Freundschaftsgeschichte zu den Einwanderern und erinnerte daran, dass in den vergangenen 23 Jahren über 20.000 Schüler betreut wurden. Dann hob er hervor, dass Solidarität und Verbundenheit zwischen Italienern und Immigranten in der heutigen Krise dazu beitragen, eine bessere Zukunft für alle aufzubauen.
Bei der Veranstaltung wurden auch die Zeugnisse des vergangenen Schuljahres übergeben, die überwiegend ausgezeichnet ausgefallen sind. Über 400 Zeugnisse und für 100 Schüler auch das CELI-Zertifikat der Ausländeruniversität von Perugia wurden ausgehändigt. Während der Veranstaltung sprachen verschiedene Vereinigungen aus Kampanien, die sich für den Schutz von Migranten einsetzen und Italienischunterricht erteilen, u.a. das Centro Fernandes, die nigerianische Gemeinde von Neapel, Terra di incontro onlus und die Schule für Sprache und Kultur von Marigliano. Am Ende des Treffens wurde zu einem multiethnischen Essen und Vorführungen mit Tänzen und Liedern aus den Herkunftsländern der Schüler eingeladen.
Weitere Informationen:
Die Schule für italienische Sprache und Kultur von Sant'Egidio
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