Am 5. Dezember fand im Stadtviertel Scampia in Neapel ein schrecklicher Mord am Eingang des Kindergartens "Eugenio Montale" vor den Augen der Kinder und ihrer verängstigten Erzieherinnen statt.
In den Monaten danach herrschte im Stadtviertel ein Klima der Angst, viele Mütter brachten ihre Kinder nicht in die Einrichtung, viele verzweifelten, weil sich in armen Vierteln wie Scampia nichts verändert werden kann.
Ein Zeichen der Hoffnung war notwendig. Es kam ausgerechnet von den Kleinen, die in ihrer Schwäche häufig die ersten Opfer von Gewalt werden.
Gestern hat die Gemeinschaft Sant'Egidio in der Eingangshalle der Einrichtung mit über 150 Menschen ein Gebet für die Kinder, Eltern und Erzieherinnen organisiert, um eine Botschaft der Hoffnung zu verbreiten und für Versöhnung und ein Ende der Gewalt zu beten.
Die Kleinen nahmen ganz aufmerksam am Gebet teil, auch die Eltern nahmen großen Anteil. Es wurden Kerzen angezündet und die Nahmen der kleinen Kinder aus der Schule von Newtown in den Vereinigten Staaten vorgelesen. Außerdem wurde auch für alle Kinder gebetet, die Opfer der Kriege werden.
Getröstet und voller Freude kommentierten die Teilnehmer das Gebet: "Wir mussten unbedingt zusammen beten, nachdem wir so viel Gewalt gesehen haben", "in solchen Augenblicken versteht man die Bedeutung des Gebets", "vielen Dank, dass ihr an uns gedacht habt".
Viele Eltern haben auch Lebensmittel für das Weihnachtsmahl für arme Familien gespendet, das in wenigen Tagen in Neapel an verschiedenen Orten und in vielen Ländern der Welt stattfinden wird.
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