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Unterstützung der Gemeinschaft

  
18 April 2013 | NEAPEL, ITALIEN

Tagung

20 Jahre Freundschaft auf der Straße: die Gemeinschaft Sant'Egidio und die Obdachlosen in Neapel

Mehr Arme, aber auch ein engeres Netz der Solidarität: Zahlen, Beiträge und der Führer für Obdachlose

 
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Am 13. April war das alte Refektorium im Kreuzgang von Santa Maria La Nova in Neapel überfüllt. Das Thema der Konferenz könnte unmodern erscheinen: Arme und Armut. Doch das Interesse war sehr groß, viele mussten sogar stehen.

Themen waren Armut und auch eine besondere Freundschaft zwischen der Gemeinschaft Sant'Egidio und den Obdachlosen in Neapel und der Umgebung.

Eine Geschichte von zwanzig Jahren

Ende November 1992 beginnt eine Studentengruppe mit dem Verteilen von Brötchen und warmen Getränken an Obdachlose in der Nähe des Fahrkartenschalters am Hauptbahnhof von Neapel. Man unterhält sich und spricht sich mit Namen an. Elisa Cariota ist die erste Freundin und steht symbolisch für diese Geschichte. Sie feiert gern mit den anderen. Ihr ist der Führer für Obdachlose gewidmet "Orte zum Essen, Schlagen und Waschen in Neapel" und das Gedenken an die auf den Straßen von Neapel Verstorbenen.

20 Jahre später wird viel mehr Essen verteilt, ca. 60.000 Essensausgaben im Jahr. Doch der Geist hat sich nicht geändert, nämlich familiäre Freundschaft, bei der man den Namen, das Gesicht und die Geschichten aller kennt. Ca. 800 bis 900 Menschen werden wöchentlich im Dienst "Freunde auf der Straße" betreut. Es sind wichtige Verabredungen mit Menschen, die dich nicht vergessen und auf die man sich verlassen kann. 

Auch ein Netzwerk von Verbänden und Gruppen aus Neapel und Kampanien unterstützt diesen Dienst für die Stadt: Caritasgruppen der Pfarreien, der Diözesancaritasverband, kommunale Übernachtungseinrichtungen, das Zentrum La Palma, Sozialreferate der Kommunen, das Rote Kreuz, Gewerkschaften, Vereinigungen, das Priesterseminar, Ordensgemeinschaften, Stiftungen, Pfarreien, Anonyme Alkoholiker, Mensen und zahlreiche Einzelpersonen, die sich in den vergangenen Jahren diesem Dienst angeschlossen haben.

Es ist ein Netzwerk der Solidarität, das diesen Armen eine Stimme gibt, die lange Jahre auf jemanden gewartet haben, die in ihrem Namen sprechen.

Die Tagung wurde von Gino Battaglia moderiert.

Es sprach Maria Chiara Aulisio von Il Mattino. Sie betonte die Rolle der Medien bei der Behandlung von Themen der Armut und der Verbreitung positiver Nachrichten, dass man das Leben der Armen und damit auch der Stadt verändern kann.

Luigi Pietroluongo von Fio.PSD (Italienische Föderation der Verbände für Obdachlose) sprach über die neueste Umfrage von Istat, in der die Zahl von 0,2% Obdachloser an der Gesamtbevölkerung gesprochen wird. Gründe dafür sind häufig Zerfall der Familie, die der einzig wahre Welfare bleibt.

Francesca Zuccari von der Gemeinschaft Sant'Egidio berichtete über die Entstehung des Dienstes für Obdachlose. Dadurch sei vielen der Blick für das Leben der Armen geöffnet worden. Sie sprach über die "Methode der Freundschaft" in den persönlichen Beziehungen, durch die neben der Geschichte auch die Würde wiedergegeben wird und somit auch eine Zukunft.  Der komplette Text (IT).

Ciro Grassini, die Delegierte des Kreiscaritasverbandes von Kampanien, wies auf die zunehmende Armut in Kampanien hin. Die Zahl der Familien und Obdachlosen, die Dienste der Caritas in Anspruch nehmen, hat sich verdoppelt, gleichzeitig wird eine gute Gesundheitsversorgung und Sozialfürsorge zum "Luxus".

Benedetta Ferone von der Gemeinschaft Sant'Egidio sprach über die 20jährige Geschichte des Dienste auf der Straße in Neapel, über diese unentgeltliche Freundschaft, die das Leben der Gemeinschaft, der Armen und auch das Gesicht der Stadt verändert hat. (Der vollständige Text IT). Dann legte sie die Zahlen der neuesten Umfrage der Gemeinschaft Sant'Egidio in Neapel vor.

Weitere Zeugnisse über den Einsatz für die Armen haben die Tagung bereichert:

Don Pietro Lagnese, neu ernannter Bischof von Ischia, Dr. Antonella Molese, Direktorin des regionalen Roten Kreuzes und Peppe De Stefano, Präsident von CSV (Zentren für Freiwilligendienste) von Neapel. Ihre Erfahrungen weisen auf ein lebendiges Netzwerk der Solidarität in Kampanien hin. Dieses Netzwerk ist nicht nur ein Reichtum für die Armen, die es nutzen, sondern für die gesamte Zivilgesellschaft.


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