„Danke für den schönen Abend, das gute Essen, die wunderbaren Gespräche und die schönen Lieder mit den jungen Leuten, die uns verwöhnt und bekocht haben.“ So bedankte sich Katharina mit einem Brief bei uns nach einem der Abendessen, die Jugendliche von der Gemeinschaft Sant’Egidio organisiert haben. Arm sein, in einer reichen Stadt wie München, ist nicht leicht. Alleine sein, in einer großen Stadt, ist traurig. Schwach und alt sein, in einer Welt, wo es um Nutzen und Profit geht verurteilt zu einem Leben am Rande. Am Samstag Abend, den 9.11.13, im Pfarrsaal der Kirche St.Sylvester in Schwabing (München), bot sich allerdings ein ganz anderer Anblick: in fröhlicher Stimmung waren fast 100 Menschen versammelt, in so guter und vertrauter Atmosphäre, als ob es ein ideales Familientreffen sei. Die Tische festlich gedeckt, ein herbstliches, gut abgestimmtes Menü (Kürbissuppe, Gulasch und Pudding mit Beerensoße), und zum Kaffee eine bisschen Musik und Tanz. Die Gäste: Menschen ohne Wohnsitz, alte Menschen aus der Umgebung der Pfarrei, Zugewanderte aus Bulgarien, Russland, Kroatien, Sibirien, Menschen in finanziellen und sozialen Schwierigkeiten, alle saßen sie vermischt mit den 30 Jugendlichen, die zu dem Abendessen eingeladen hatten und verstanden sich vorzüglich. Gäste die zum ersten mal da waren, und bei ihrer Ankunft verschüchtert in der Tür standen, sich nicht trauten hereinzukommen und mit uns zu sprechen, gingen zwei Stunden später gerührt und lächelnd, noch eins der gemeinsam gesungenen Lieder summend, weg. Alle waren froh an diesem so besonderen Abend. Viele bedankten sich herzlich und zeigten schon stolz die Einladung zu unserem nächsten Abendessen. Und alle freuen sich schon auf ein gemeinsames Weihnachtsmahl.
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