Am Internationalen Tag der Kinderrechte denken wir an die vielen Kinder, die in vielen Teilen der Welt und auch in Italien und Europa ein schwieriges Leben führen. Noch zu viele Kinder besuchen keine Schule, die aber eine Grundlage für menschliche Entwicklung ist. 67 Millionen Kinder sind davon betroffen, die meisten von ihnen leben in Afrika südlich der Sahara. 42% der Kinder ohne Schulbesuch lebt in Ländern, in denen es Krieg gibt.
Es sind nur einige erschreckende Zahlen, doch für die Gemeinschaft Sant'Egidio sind diese Zahlen konkrete Situationen und Kinder, denen wir in vielen Teilen der Welt begegnen, die wir beschützen und denen wir helfen beim Lernen und Aufwachsen. Es sind Kinder aus Guinea, die den Tisch kaufen müssen, wenn sie zur Schule gehen wollen, und deshalb oft nicht hingehen. Es sind mosambikanische Kinder, die unter einem Baum zu 150st Schulunterricht haben; Kinder aus Malawi, die in entlegenen Dörfern leben und Stunden zur Schule unterwegs sind. Es sind die Kinder, die unsere Gemeinschaft aus Norduganda begleitet, die vor dem Krieg geflohen sind und häufig keine Eltern haben. Sie heißen night commuters, denn wenn es Abend wird fliehen sie sofort aus den Dörfern in die Städte, um Zuflucht und Sicherheit zu suchen, die sie nicht finden. Diese Kinder werden entführt und gezwungen, sich den Banden der Rebellen anzuschließen.
Viele von ihnen arbeiten wie in Asien, wo sie schon von klein auf zur Arbeit gehen müssen, um den Familien zu helfen und etwas zu verdienen, um zu leben oder besser um zu überleben. Oder die Millionen Straßenkinder, denen wir in Lateinamerika, Asien und Afrika begegnen, denn es ist so leicht, auf der Straße zu landen.
Alle diese Kinder finden Schutz für ihr Leben durch den Besuch der Schule des Friedens, die in allen Ländern von der Gemeinschaft Sant'Egidio tätig ist, wo sie existiert. Dort finden die Straßenkinder, die keine Familie mehr haben und unter Einsamkeit und Verzweiflung leiden, Liebe und Heiterkeit, die sie neben einer großen Familie brauchen.
Mindestens 60.000 Kinder besuchen jährlich unsere "Schulen des Friedens" in Europa, Asien, Afrika und Amerika. Dort lernen sie lesen und schreiben, aber sie erleben auch Freundschaft, und die Welt wird weniger feindselig und macht weniger Angst. So werden wirksame Prozesse eingeleitet, um neue Hoffnung zu schöpfen und im Herkunftsland zu bleiben mit der Fähigkeit, die eigenen Lebensbedingungen und die der anderen zu verbessern. Hier wachsen sie auf und lernen, den Anderen nicht als Gefahr oder Feind anzusehen, wie in Ruanda und Burundi, wo Hutus und Tutsi zusammen lernen, oder wie in Indonesien, wo muslimische und christliche Kinder gemeinsam die Feste feiern. Aber auch in Europa, wo die Kinder Vorurteile gegen Zigeuner oder Immigranten ablegen und Jugendliche aus den großen Stadtrandvierteln nicht alleingelassen werden, während sie von Gewalt und Aggressivität versucht werden.
Die Schulen des Friedens sind ein hervorragender Kurs in Liebe für die Kinder, die sie kaum erlebt und wenig erfahren haben. Die Kinder können endlich lernen zu lieben, weil sie geliebt werden. Einige erfahren in der Schule des Friedens zum ersten Mal, dass jemand sie gern hat. Diese Kinder erfahren eine Aufnahme und Freundschaft ohne Bedingungen. Sie werden sich des großen Geschenks des Friedens bewusst und lernen mit Eifer, Gewalt und Krieg abzulehnen. Das ist eines der schönsten Erfolge unserer Schulen des Friedens, denn sie sind wirklich Schulen des Friedens in einer Welt, die Gewalt lehrt.
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