| 14 Setembre 2011 |
Positive Bilanz nach Friedenstreffen |
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München - Die Veranstalter des internationalen Friedenstreffens in München haben am Dienstag eine positive Bilanz gezogen. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sagte, er mache sich keine Illusionen über die Zähigkeit der Prozesse, mit denen die Welt gestaltet werde. Er beobachte eine 'neue Tendenz zu Provinzialismus und Populismus'. Deswegen müsse man Begegnungen schaffen, in denen der Andere 'nicht als Bedrohung, sondern als Bild Gottes' erfahren werde.
Der Gründer der katholischen Gemeinschaft Sant" Egidio, Andrea Riccardi, sprach von einer 'geologischen Geduld', die erforderlich sei, um die Welt zu verändern. Vor 30 Jahren noch hätten Religionsvertreter nur zu ihren eigenen Gläubigen gesprochen, jetzt müssten sie zu allen Menschen reden. In München hätten sich Christen und Muslime vor allem aus dem arabischen Raum nicht nur auf öffentlichen Foren, sondern auch auf den Fluren ausgetauscht. Dies sei in ihrer Heimat oft nicht möglich. Auch seien Muslime als 'Gesprächspartner über die Freiheit' neu wahrgenommen worden. Kardinal Marx ergänzte, bei aller Sympathie für die Umwälzungen sorge er sich um die Zukunft der Christen in Nordafrika und im Nahen Osten.
Am Dienstag rief Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble dazu auf, angesichts der weltweiten Schuldenkrise die Einheit Europas voranzubringen und nicht zu resignieren. Die weltweiten Märkte bräuchten globale Regeln, sagte er; die Vorstellung, man könne Finanzmärkte vollkommen deregulieren, habe sich als Irrglaube erwiesen. Auf einem der Podien verteidigte der Minister für religiöse Angelegenheiten der palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud al- Habash, die geplante Anerkennung eines Palästinenserstaats bei den UN. Danach könne es 'echte Verhandlungen' über den Frieden geben. Der israelische Wissenschaftsminister Daniel Hershkowitz betonte den Friedenswillen seines Landes. Es müsste aber vor dieser Anerkennung weitere Gespräche geben.
Das Treffen endete am Abend mit einem gemeinsamen Friedensappell der 500 Delegierten. Die Versuchung sei groß, 'die Religionen zur Abgrenzung zu benutzen', heißt es dort, Abgrenzung und Egoismus aber führten zu 'einer Zivilisation des Todes'. Dagegen sei der Dialog die 'Antwort auf die Prediger des Terrors.' Die Teilnehmer sollten 'Handwerker des Friedens' sein.
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