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14 Dicembre 2016

Solidarität mit koptischen Christen in Ägypten

Terror trifft ins Herz der Kirche

 
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Mehr als 20 Menschen wurden am Sonntag in einer Kapelle in Kairo bei einem Terroranschlag getötet. Pfarrer Matthias Leineweber von der Gemeinschaft Sant'Egidio ruft zur Solidarität mit den Kopten auf und warnt vor Schwarz-Weiß-Denken.

 

domradio.de: Ein Terroranschlag ist immer schrecklich. Sie sprechen in Ihrer Stellungnahme von einer neuen Dimension des Terrors. Worin genau liegt diese neue Dimension?

Pfarrer Dr. Matthias Leineweber (Gemeinschaft Sant'Egidio e.V.): Wir müssen leider feststellen, dass es eine bewusst geplante Attacke gegen das Herz der koptischen Kirche und damit auch gegen das Christentum in Ägypten und darüber hinaus ist. Das ist ja die größte christliche Gemeinde überhaupt im ganzen Nahen Osten. Wenn man direkt am Sonntag beim Hauptgottesdienst in der Kathedrale, der wichtigsten Kirche im ganzen Land, dieses grausame Attentat durchführt, dann will man das Herz treffen, dann will man ein Signal setzen zu einem Großangriff. Deswegen ist das schon eine neue Dimension nach den vielen Terroranschlägen, die es schon gegeben hat. Wir müssen jetzt sehr aufmerksam sein.

domradio.de: Viele ägyptische Muslime haben mit Abscheu auf die Bluttat reagiert und haben gesagt, wir sind alle mit diesem Attentat getroffen. Ist das jetzt nicht ein ermutigendes Zeichen, dass sich die Religionsgemeinschaften dort nicht so einfach auseinander dividieren lassen wollen?

Leineweber: Das ist äußerst wichtig. Natürlich ist die Solidarität der Christen weltweit auch ein ganz, ganz wichtiges Signal. Die koptische Kirche fühlt sich oft auch ein bisschen isoliert. Wenn jetzt Signale von den Christen weltweit kommen, dann ist das eine große Ermutigung. Ich glaube aber, noch viel, viel wichtiger ist dieses Signal von den Schwestern und Brüder, die vor Ort, im selben Land mit ihnen jeden Tag zusammen leben, mit denen es Freundschaften gibt, Beziehungen im Beruf, an der Arbeitsstelle oder Nachbarschaftsfreundschaften. Das gibt es ja alles und das darf durch diese Terrorattacke nicht beseitigt und getötet werden. Sonst wäre das wirklich ein Erfolg der Terroristen. Dieses Signal des Islam ist von großer Bedeutung, um dieses Zusammenleben zu retten und neu wieder zu stärken.

domradio.de: Der Frieden in der gesamten Mittelmeerregion ist überaus fragil. Das hat das Attentat auch wieder gezeigt. Warum ist dieser Frieden von so zentraler Bedeutung und zwar weit über den eigentlichen Mittelmeerraum hinaus?

Leineweber: Man kann ja sagen, das Mittelmeer ist die Wiege der großen Weltreligionen, zumindest der drei monotheistischen Religionen. Das Mittelmeer war immer ein Ort des Zusammenlebens, des Austausches. Das Mittelmeer ist natürlich auch ein Ort der Kämpfe, der Kreuzzüge im Mittelalter. Auch das gehört dazu, aber ich würde sagen, der überwiegende Teil war eine Kultur des Zusammenlebens. Wenn wir es schaffen, in diesem Raum dieses Zusammenleben zu bewahren und nicht in die Falle des Terrorismus zu tappen, dann hat das Auswirkungen auf Europa, aber auch auf die ganze Welt. Der Terrorismus will ja den Kampf der Kulturen. Wir müssen zeigen, dass es möglich ist, miteinander und nebeneinander gut und friedlich zusammenzuleben.

domradio.de: Viele Menschen fühlen Ohnmacht angesichts immer neuer Terrornachrichten und denken, nicht schon wieder, wie schrecklich, aber wir können ja eh nichts tun. Können wir überhaupt etwas tun?

Leineweber: Wir können auf alle Fälle etwas tun. Der Friede fängt auf jeden Fall erst einmal bei mir an. Das erste, was wir machen können, ist, nicht in Vorurteile zu verfallen. Das ist das, was der Terrorismus macht: Schwarz-Weiß-Denken, Feind-und-Freund-Denken. Das ist ein völlig falsches Denken. Die globale Welt ist viel zu kompliziert, der Islam ist eine Welt der verschiedenen Gruppen, genauso wie das Christentum mit den Konfessionen und den verschiedenen Gruppen. Wir müssen differenzieren, wir müssen anfangen, uns besser zu informieren, auch bei uns hier im Land die anderen Religionen kennenlernen, Austausch zu pflegen, Gemeinden-Partnerschaften aufzubauen, sich gegenseitig kennenlernen, sich besuchen und an Festen teilzunehmen. Ich glaube so können wir eine Kultur des Miteinanders und der Begegnung aufbauen, die die einzige Chance ist, um diesen grausamen Terrorismus zu besiegen.


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