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Unterstützung der Gemeinschaft |
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In Genua (Italien) feiern 1.500 Menschen mit Sant'Egidio. Der Erzbischof, Kardinal Bagnasco sagte: "Die italienische Kirche ist mit euch verbunden und dankt euch"
"Von der Liebe der Menschen zur Liebe Gottes"
mit den anwesenden Autoritäten, die ich begrüße und denen ich danke, mit den Schwestern und Brüdern, die euch schätzen und gern haben, feiern wir heute den 43. Jahrestag eurer Gründung. Im Jahr 1968 wehten stürmische Winde in der Geschichte des Westens, die auch unser Land durcheinanderwirbelten. Bestrebungen und Utopien hatten sich verbreitet und Sehnsüchte, Reaktionen und Übertreibungen hervorgerufen. Die Vergangenheit betrachtete man als eine Sache, die nicht nur überwunden sondern auch abgelehnt werden musste, die Zukunft galt auf alle Fälle als besser, weil sie anders werden sollte, auch wenn sie noch nicht Wirklichkeit war. Die Sehnsucht nach der Zukunft genügte, um Begeisterung und Energien freizusetzen, die nicht selten auch gewalttätig wurden und ein Zeichen für eine mehr erträumte und ersehnte als deutliche und klare Veränderung war. Man könnte sagen, dass ein Wind voller Leidenschaft und Zukunft die Geister, Institutionen und Dinge durchwehte. An dieser Stelle kann keine Bilanz über diese Zeit gezogen werden, die als "Kulturrevolution" von 1968 bezeichnet wurde. Diese kurze Erinnerung genügt, um uns die Frage zu stellen: Und ihr? Wo wart ihr? Ihr wart im Stadtzentrum von Rom und habt in diesem Klima voller Initiativen und Ideen, Ideologien und Utopien den Weg und das Ziel der Dinge gefunden. Intensiv habt ihr das Antlitz Christi betrachtet und entdeckt, dass er euch mit neuer Intensität anschaut. Ihr habt das Evangelium aufgeschlagen und mit neuer Haltung die alten Worte gehört, vielleicht weil euch die Geschichte herausforderte, in die ihr hineingezogen wurdet und der ihr euch nicht entziehen wolltet. Bei dieser vertrauten und wahren Begegnung der Arbeiter der ersten Stunde habt ihr den alten Weg Jesu entdeckt, den wir immer neu gehen und in die jeweilige Zeit übersetzen müssen. Mitten im Sturm von Träumen und Ideen, von neuer und authentischer Suche hat der göttliche Meister euch auf den vertrauten Weg hingewiesen, damit ihr ihn mit neuer Überzeugung und Begeisterung einschlagt. Auch heute ist Begeisterung von Nöten, und die Welt braucht wahre und mit Einsatzbereitschaft, mit reiner Großzügigkeit und treuer Beständigkeit erfüllte Freude. Doch welchen Weg hat Jesus euch gewiesen? Den Weg des in Liebe und Geschwisterlichkeit gelebten Evangeliums. Liebe Freunde, sehr schnell wird gesagt, dass diese einfachen Worte das Leben aller Christen prägen. Doch man muss sie mit Leben erfüllen, und ich glaube, dass der erste Schritt darin besteht, sie in den kleinen und verborgenen Dingen unseres Lebens umzusetzen. Doch das ist nicht genug, sie müssen sich dann in der Beständigkeit entscheidend bewähren. Im Mittelpunkt steht das Bewusstsein, dass Christus und seine Gnade die Quelle sind. Die Liebeswerke des Evangeliums, die ihr in unserer Diözese, in Italien und vielen Teilen der Welt lebt, erfordern eine immer lebendige und frische Lebensader, die niemand sich aneignen kann. Die Lebensader ist Gott! In Jesus ist er zur unerschöpflichen Quelle geworden, die unseren Durst immer stillt. Er ist zum Brot des ewigen Lebens geworden, damit wir in Demut den Spuren des großen Samariters zum verwundeten und verlorenen Menschen folgen. Daher verweist die Liebe zum Menschen auf die Liebe Gottes zu uns. Durch seine Liebe schafft er in uns die Fähigkeit, zu lieben und eine Gabe für die Armen und Schwachen zu werden. Sein Blick voller Sympathie lehrt uns, die Welt mit Güte anzuschauen, seine Vergebung macht uns fähig, uns und denen zu vergeben, die uns Böses antun. Alles Gute stammt von ihm und kehrt zu ihm zurück! Das ist das Leben und die Geschichte, ein unüberschaubarer Strom, der mitreißend oder ruhig auf der Erde zum Himmel dahinströmt. Daher kann man ohne Gebet nicht dauerhaft das Gute tun. Bleibt der ursprünglichen Gnade treu, der Herr wird euch treu bleiben. Die italienische Kirche ist euch verbunden und dankbar für eure Anwesenheit bei den Menschen. Die Armen, die alten Menschen, die Gefangenen, die Migranten, die Kranken und die Kinder schauen voll Zuneigung auf euch. Ich weiß, dass ihr sie weiterhin mit den Augen Christi und der Kirche anschaut. Angelo Kardinal Bagnasco
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