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Unterstützung der Gemeinschaft

  

Dankgottesdienst zum 50. Jahrestag der Gemeinschaft Sant’Egidio

10. Februar um 17.30 Uhr in der Lateranbasilika des Hl. Johannes

Die ersten Personen sind 2018 durch die humanitären Korridore in Italien angekommen. Die neue Phase des Projektes, das zum Modell der Gastfreundschaft und Integration für Europa geworden ist


 
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9 September 2012 17:00 | Skenderjia, Main Hall

Zusammenleben in Afrika zwischen Konflikt und Chance



Jeannot Ahoussou-Kouadio


Primo Ministro della Repubblica della Costa d’Avorio

Meine Damen und Herren,
mit großer Freude nehme ich an diesem wichtigen Treffen in Sarajewo teil, das dem Frieden geweiht ist. Es ist mir eine große Ehre, an der Seite wichtiger Persönlichkeiten zu stehen, die sich dafür einsetzen, die Bedingungen für eine neue Welt zu schaffen, eine Welt des Dialogs, der Zusammenarbeit, der Solidarität und somit des Friedens.
Im Namen meiner Delegation, die mich begleitet, möchte ich mich für die freundliche Einladung und die herzliche Aufnahme bedanken, und auch für die exquisite Aufmerksamkeit, die uns seit unserer Ankunft in Ihrer schönen Hauptstadt, die so reich an Geschichte und Verheißungen für die Zukunft ist, zu Teil wird.
Ich habe die große Ehre, den Präsidenten der Republik Côte d'Ivoire, Seine Exzellenz Alassane Ouattara zu vertreten; in seinem Namen bringe ich Ihnen eine Botschaft der Freundschaft und des Friedens vom ivorischen Volk, das Freund aller Völker und niemandes Feind ist.
Bevor ich fortfahre, erlauben Sie mir, meinen Dank an die Gemeinschaft Sant'Egidio und ihren Gründer, Professor Andrea Riccardi, den italienischen Minister für Internationale Zusammenarbeit und Integration, zu richten für ihren Einsatz für Frieden in der Elfenbeinküste. Ich muss auch an alle von der Gemeinschaft Sant'Egidio unterstützten Anstrengungen für unseren Kontinent erinnern, mit denen sie hilft, die Eintracht unter den Völkern aufzubauen. Unter anderem aus Anerkennung für diese verdienstvollen Anstrengungen hat die UNESCO 1999 den Houphouet-Boigny-Friedenspreis an Andrea Riccardi verliehen.
Zum Thema dieses Treffens möchte ich den Beitrag unseres Landes überbringen, das den Frieden zu seiner zweiten Religion gemacht hat und ihn händeringend sucht, trotz der Krisen und sporadischen Gewaltausbrüche, die es durchmacht.
Wie haben wir während unserer ersten vierzig Jahre als unabhängiger Staat den Frieden verteidigen, aufrechterhalten und fördern können? Und wie konnten wir vor zehn Jahren auf unerwartete und dramatische Weise in den Krieg stürzen? Und was haben wir daraus gelernt?
Unter der Ägide ihres ersten Präsidenten, Felix Houphouet-Boigny, hatte die Elfenbeinküste den Frieden in den Mittelpunkt ihrer Innen- und Außenpolitik gestellt. Diese beständige Suche nach Frieden gründete auf den grundlegenden Werten der neuen unabhängigen Republik: der Toleranz, der Gerechtigkeit, der Demokratie, des Respekts, der Menschenrechte und der Würde jedes Menschen. Er wurde geduldig aufgebaut durch eine fortlaufende und andauernde Veränderung der Einstellungen, der Werte und des individuellen und kollektiven Verhaltens. Der erste ivorische Präsident wiederholte gerne den Satz: "Der Frieden ist kein Wort, sondern ein Verhalten."
Ja, ein friedliches Verhalten erlaubt uns, Konflikte und Meinungsverschiedenheiten auf andere Weise als mit Aggression und Gewalt auszutragen. Dies erklärt unsere andauernde Praxis des Dialogs und einer aktiven Diplomatie, um mittels Übereinkunft und Kompromiss die Kontroversen in Afrika und der Welt zu lösen.
Die Basilika Unserer Herrin des Friedens in Yamoussoukro und die Große Moschee von Abidjan Plateau sind religiöser Ausdruck unseres Friedensideals, die die religiöse Toleranz bezeugen und daran erinnern, dass politische Aktionen nur dann eine regulierende Dimension erlangen, wenn sie sich auf absolute Werte beziehen. Der profane Ausdruck dieses Ideals sind die Félix-Houphouët-Boigny-Stiftung für Friedensforschung, die sich gleichzeitig der theoretischen Erforschung des Friedens und der staatsbürgerlichen Ausbildung zur Friedenskultur widmet, und der internationale Félix-Houphouët-Boigny-Friedenspreis, der jedes Jahr von der UNESCO an Handwerker des Friedens verliehen wird. Das Datum der Gründung dieses Preises, der 15. November, wurde zum nationalen Tag des Friedens erklärt und wird jedes Jahr gefeiert.
So ist es uns - durch die Förderung der Werte einer Friedenskultur, durch Institutionen, die mit der praktischen Umsetzung betraut sind, durch eine wahre und eigene Friedenspädagogik, um jeden Bürger bei den gemeinsamen Entwicklungsbemühungen zu einem Arbeiter für den Frieden zu machen - gelungen, ein friedliches und relativ wohlhabendes Land aufzubauen.
Aber der Frieden ist eine Konstruktion, die geduldig immer wieder erneuert werden muss. Er erfordert ständige Aufmerksamkeit, um über die Kräfte der Unordnung, der Ungerechtigkeit und der Gewalt zu siegen, die immerzu drohen. Wir haben diese schmerzliche Erfahrung im Krieg von 2002 und der Krise nach den Wahlen 2011 gemacht.
Wir haben verstanden, dass eine enge Verbindung zwischen ökonomischen Problemen und der Frage des Friedens besteht, denn die ivorische Krise hat mit der Wirtschaftskrise Ende der 80er Jahre begonnen. Diese führte zu einer Verschärfung der Einwanderungsproblematik; unsere Einwanderungsrate ist die höchste der Welt und entspricht einem Viertel der Bevölkerung. Auch die Probleme des ländlichen Raumes aufgrund des demographischen Druckes und beim Aufbau eines demokratischen Staates, dessen Ethik und Regeln von allen Bürgern geteilt und respektiert werden, nahmen zu.
Ebenso haben wir begriffen, dass der Frieden unter uns Ivorern auch vom Frieden mit den Nachbarländern abhängig ist. Daher hat sich unser Land für die Lösung der Konflikte in Westafrika interessiert, besonders der jüngsten in Mali und Guinea-Bissau; deshalb hat die Elfenbeinküste den Vorsitz im Rat für Frieden und Sicherheit der Afrikanischen Union und setzt sich für Dialog, Versöhnung und die Suche nach Vereinbarungen ein, um die afrikanischen Konflikte zu lösen und unsere gemeinsame Sicherheit zu organisieren.
Wir denken, dass die afrikanischen Völker und Staaten nur gemeinsam, durch einen gemeinsamen Willen und eine beharrliche Anstrengung den Frieden aufbauen können, der die Voraussetzung für jede wirtschaftliche und soziale Entwicklung ist. In dieser Anstrengung sind wir solidarisch mit den anderen Nationen der Welt, mit denen wir gleichberechtigt im Respekt für unseren Kontinent und seine Menschen zusammen arbeiten möchten.
Denn unser Planet - geben wir uns keinen Illusionen hin - ist nunmehr ein riesiges Dorf, dessen Bewohner solidarisch sind und dasselbe menschliche Abenteuer leben. Solange es ein einziges Land im Krieg gibt, wird der Weltfrieden zerbrechlich und bedroht bleiben. Im Kontext der Globalisierung führt heute das Unglück des Einen notwendigerweise zum Unglück der anderen. Deshalb müssen wir uns in globaler und solidarischer Weise der Probleme des Friedens annehmen und gemeinsam die Herausforderung einer gemeinsamen und nachhaltigen Entwicklung annehmen.
Das bedeutet, meine Damen und Herren, dass Frieden der neue Name der Entwicklung ist. Eine gemeinsame, geteilte Entwicklung für die ganze Menschheit; den Frieden zu bewahren bedeutet, die Zukunft der Menschheit zu bewahren.
Ich bin überzeugt, dass Begegnungen wie dieses in Sarajewo helfen werden, neue Fortschritte in dieser permanenten Suche nach Frieden zu machen, der die Verheißung für alle Nationen der Welt und für die Menschen guten Willens ist.
Ich danke für Ihre freundliche Aufmerksamkeit und erkläre Ihnen den Frieden.

Message of His Holiness Benedict XVI
Benedict XVI

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