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Unterstützung der Gemeinschaft

  
20 November 2016

Internationaler Tag der Kinderrechte: Sant'Egidio an der Seite der Kinder

Die Schulen des Friedens, das BRAVO!-Programm, die Ernährungszentren, das DREAM-Programm - Wege der Gemeinschaft, um die Rechte der Kleinen zu schützen. Einige Geschichten

 
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Am 20. November 1989 hat die UNO-Generalversammlung die Kinderrechtskonvention (Convention on the Rights of the Child) verabschiedet, die von Italien vor genau 25 Jahren 1991 und von Deutschland am 6. März 1992 ratifiziert wurde.
in einem Versuch, die verschiedenen kulturellen und rechtlichen Erfahrungen in Übereinstimmung zu bringen, die Grundrechte in kohärenter Form formuliert, die allen Kindern der Welt zugestanden und garantiert werden müssen. Die Konvention wurde schnell zum Vertrag im Bereich der Menschenrechte mit der höchsten Zahl an Ratifizierungen durch die Staaten. Heute wurden sie von 196 Staaten ratifiziert.

Immer noch gibt es viel zum Tun im Bereich der Umsetzung der Kinderrechte.
Entstehung hat die Gemeinschaft Sant'Egidio sich um die Kleinsten gekümmert und sich für ihre Rechte eingesetzt, indem sie immer wieder auf die Herausforderungen der schwierigen Lebensumstände Antworten gegeben hat, auf die sie gestoßen ist. In unseren Kinderschutzprogrammen werden viele noch nicht gewährte Rechte in den Blick genommen. Am heutigen Tag der Kinderrechte sei an einige Aspekte erinnert:
 
Nicht mehr unsichtbar!
Artikel 7 der Kinderrechtskonvention besagt: "Das Kind ist unverzüglich nach seiner Geburt in ein Register einzutragen und hat das Recht auf einen Namen von Geburt an, das Recht, eine Staatsangehörigkeit zu erwerben, und soweit möglich das Recht, seine Eltern zu kennen und von ihnen betreut zu werden."
Die Realität besagt nach den Zahlen von UNICEF, dass 2013 ein Drittel der Kinder weltweit nicht in ein Register eingetragen wurden (ca. 230 Millionen). Dieser enormen Zahl von Kindern wird ein Grundrecht vorenthalten, das Zugang zu Bildung und bürgerlichen Rechten verwehrt und sie leicht zu Opfern von Missbrauch, Sklaverei und Menschenhandel macht.

Daher hat die Gemeinschaft das BRAVO!-Programm (Birth Registration for All Versus Oblivion) ins Leben gerufen, das in Burkina Faso, Mosambik und Malawi aktiv ist.
In diesen Ländern fördert das Programm von Sant'Egidio eine konkrete Erneuerung er Registrierungssysteme beim Einwohnermeldeamt, richtet Anmeldezentren auch in abgelegenen Regionen ein und bewahrt Millionen Kinder vor der Anonymität.
Weitere Informationen beim Blog "Unsichtbare Kinder" (it)

Zahlen des Programms BRAVO! der Gemeinschaft Sant'Egidio (it) >>

Das Recht auf Gesundheit
Art. 24: Alle Kinder haben das Recht auf ein Höchstmaß an Gesundheit. Daher benötigen sie sauberes Trinkwasser, eine saubere Umgebung und gesunde Ernährung, Kleidung und angemessene Gesundheitsfürsorge.
Das DREAM-Programm hsorgt sich um die Gesundheit der afrikanischen Kinder, dami teine Generation ohne HIV-Virus und Unterernährung aufwachsen kann.
Daher wurde eine Behandlung zur Prävention der Mutter-Kind-Übertragung des Virus eingeführt, durch die über 60.000 Kinder von kranken Müttern gesund geboren wurden. Weitere Informationen auf der Homepage des DREAM-Programms.
Die Ernährungszentren der Gemeinschaft betreuen täglich Tausende Kinder, damit sie mit einer angemessenen und gesunden Ernährung gut aufwachsen können.

Die Schule
Art. 28: Alle Kinder haben das Recht auf Bildung.
Dieses Kinderrecht hat die Gemeinschaft Sant'Egidio seit ihren Anfängen umsetzen wollen. Heute gibt es in 73 Ländern der Welt Schulen des Friedens; sie sind ein Ort, wo zigtausende Kinder oft in benachteiligten Regionen und Stadtvierteln der Erde unentgeltlich schulische Unterstützung bekommen und zu den wichtigen Werten des Friedens und Zusammenlebens erzogen werden. Ehrenamtliche der Gemeinschaft stehen ihnen zur Seite. Weitere Informationen

Eine Geschichte aus Sizilien

Sie ist Khadi, sieht doch gut aus, oder? Sie ist 18 Jahre alt, besucht die Schule und gehört zur Gemeinschaft Sant'Egidio. Ihre Eltern sind Senegalesen, sie gehört zur sogenannten "zweiten Generation", eine Tochter von Immigranten, die nach Italien gekommen sind. Sie lebt in Catania. Sie ist aufgeweckt, freundlich, intelligent und sensibel. Als sie 8 Jahre alt war, lernten wir sie in der Schule des Friedens kennen. Khadi war immer schon eine "Sizilianerin", liebt Orangen, Granita (Eiscafe), hat sich sofort integriert und hilft kleineren Kindern bei den Hausaufgaben. Khadi ist eine Tochter Catanias, sie ist Fan der Fußballmannschaft, liebt sizilianisches Essen, ist gut in der Schule und hat viele Freudinnen und Freunde. Ein italienisches Mädchen, Tochter von Ausländern, würdet ihr sagen. Stimmt das nicht? Leider nein. In Italien ist das noch nicht der Fall. Der Personalausweis von Khadi enthält eine Ungerechtigkeit: ihre Staatsangehörigkeit dort ist senegalesisch. Natürlich ist es nicht schlecht, die Erinnerung an die Herkunft der Eltern zu bewahren, doch zu behaupten, das Khadi keine Italienerin ist, ist ein Irrtum! Wir denken an unsere Zurechtweisungen, damit sie nicht sizilianischen Dialekt spricht, wie soll sie da nicht die italienische Staatsbürgerschaft bekommen? Einmal fragte sie ein Jugendlicher, der neu in der Schule des Friedens war: Woher kommst du? Mit schlauer Unschuld antwortete sie: Aus Catania, woher sonst? Aber es gab auch den Schmerz, dass ihre Dokumente eine andere Aussage über ihre Person machen. Warum bin ich keine Italienerin? Ich bin Italienerin. Wir haben sie beruhigt: Wenn du auch keine Italienerin bist, gehörst du doch zu uns!
Und nun: Khadi hat 18. Geburtstag gefeiert und muss keine bürokratischen Prozeduren mehr vornehmen, denn neben der Feier hat sie die große Freude, Italienerin geworden zu sein. Endlich hat auch der Staat anerkannt, was wir schon seit ihrer Kindheit gesagt haben: Khadi gehört zu uns, sie ist italienisch-senegalesisch, und das tut Italien sehr gut!

Eine Geschichte aus Kambodscha

Ich heiße Cuong, bin 27 Jahre alt und lebe in Phnom Penh in Kambodscha. Ich wurde im Distrikt Takhmao in der Provinz Kandal geboren. Meine Eltern starben, als ich klein war. Ich habe meine Kindheit bei meinem Onkel verbracht. Ich habe angefangen, die Schule zu besuche, doch das ist in Kambodscha sehr teuer. Es gibt wenige Schulen und wenige Lehrer, denn in den Jahren des Genozids verschwanden 99% der Lehrer. Mein Onkel hatte keine feste Arbeit. Ich wusste genau, dass ich wie die meisten Kinder in meinem Land keine Chance hatte, einen Schulabschluss zu bekommen, obwohl ich die beste Schülerin in meiner Klasse war. 2003 hat mich dann eines Tages mein Lehrer am Ende des Unterrichts zu sich gerufen und mir erklärt, dass ich eine Patenschaft bekomme: Aus Italien half mir jemand, die Schule weiter zu besuchen. Seitdem bekam ich regelmäßig Unterstützung bei der Ernährung, bei Bedarf auch für die Gesundheitsversorgung und vor allem konnte ich weiter die Schule besuchen. Ich habe mit guten Noten die Schule abgeschlossen und meinen Traum verwirklicht: Ich konnte mich an der Fakultät für Medizin der internationalen Universität von Phnom Penh immatrikulieren. Heute bin ich Ärztin und arbeite in einer Ambulanz im Zentrum der Stadt.


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