Die Audienz fand am Vorabend des interreligiösen Friedenstreffens im "Geist von Assisi" statt, das in Zusammenarbeit mit dem Erzbistum München und Freising vom 11. bis 13. in München stattfindet. Das Treffen mit dem Titel "Zusammen leben - unsere Bestimmung. Religionen und Kulturen im Dialog" wird mit einem besonderen Gedenken an den zehnten Jahrestag der Terroranschläge auf die Vereinigten Staaten und einer Liveschaltung nach New York beginnen. Das Programm der Veranstaltung beinhaltet zahlreiche Podien zu unterschiedlichen religiösen, politischen und sozialen Themen, an denen Religionsführer aus verschiedenen Religionen teilnehmen, darunter 14 Kardinäle und über 40 katholische Bischöfe sowie orthodoxe Metropoliten, evangelische Bischöfe und hochrangige Vertreter der großen Weltreligionen. Sie werden mit Politikern ins Gespräch kommen, unter anderem mit dem deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff, der Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem Präsidenten von Guinea Conakry, israelischen Ministern und palästinensischen Politikern, sowie dem italienischen Außenminister Frattini, einem Minister der libyschen CNT und hochrangigen Vertretern der Kultur.
Mehrere Podien werden sich mit dem Thema des arabischen Frühlings in Ägypten, Tunesien und Libyen beschäftigen. Auf dem Programm steht auch eine Pilgerreise zum Konzentrationslager Dachau unter dem Vorsitz von Roger Kardinal Etchegaray.
Während der Audienz wurde dem Heiligen Vater über die aktuelle Situation der Gemeinschaft Sant'Egidio weltweit berichtet. Dabei ging es vor allem um Afrika, wo die Gemeinschaft in dreißig Ländern präsent ist, sowie um verschiedene Länder Asiens wie Pakistan. Hier wurde besonders an Shahbaz Bhatti erinnert, der als Märtyrer starb und in einer engen spirituellen Verbundenheit zur Gemeinschaft Sant'Egidio stand.
Eines der Gesprächsthemen war der Kontinent Afrika und die Entwicklung der Hilfsprogramme der Gemeinschaft Sant'Egidio wie das Programm DREAM , in dessen Rahmen 150.000 AIDS-Kranke in zehn afrikanischen Ländern erfolgreich behandelt werden und das den Beweis erbracht hat, dass die Behandlung die Stärke des Virus erfolgreich einschränkt. Zudem wurde an die schwierige Lage der alten Menschen in zahlreichen afrikanischen Ländern erinnert, da sie keine Betreuung erhalten und unter extremer Ausgrenzung leiden. Seit vielen Jahren kümmert sich die Gemeinschaft um diese Bevölkerungsgruppe.
|