Ein dringender Appell, "den Krieg in Syrien zu stoppen und Verhandlungen zu beginnen", wurde von Prof. Andrea Riccardi, dem Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio, an die Führer des G20 gerichtet, die sich ab morgen in St. Petersburg versammeln. In der an die Botschafter der betroffenen Regierungen in Rom übermittelten Botschaft wird an die dramatischen Zahlen des aktuellen Konfliktes erinnert: über einhunderttausend Tote, vier Millionen Vertriebene, zwei Millionen Flüchtlinge überwiegend im Libanon, der in Gefahr ist, von einer humanitären Katastrophe heimgesucht zu werden. Im Appell heißt es: "Der Krieg in Syrien stellt eine Frage an die internationale Gemeinschaft" und "ist ein humanitäres und politisches Drama, das die Stabilität des ganzen Nahen Ostens und darüber hinaus gefährdet".
Dann wird im Appell von Andrea Riccardi weiter ausgeführt: "Als Gemeinschaft Sant'Egidio glauben wir mit der Kraft unserer langen Erfahrung von Dialog und Friedensarbeit, dass entschieden eingegriffen werden muss, um alle betroffenen Akteure für den Weg einer Verhandlungslösung zu überzeugen". Das "ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von politischer Kühnheit". Im Bewusstsein, dass es für die syrische Krise keine militärische Lösung gibt, muss die internationale Gemeinschaft eingreifen, um ein sofortiges Schweigen der Waffen und einen Waffenstillstand durchzusetzen, der "sowohl die syrischen Parteien als auch die jeweiligen Verbündeten dazu führen kann, miteinander zu sprechen".
Der Appell endet mit dem Aufruf, die Frage auf die Tagesordnung des G20 zu setzen, "bevor alle in eine noch schlimmere Krise hineingezogen werden".
APPELL (ITALIENISCH)
APPELL (ENGLISCH)
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