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21 Maj 2009

Sant'Egidio-Gründer Riccardi mit Karlspreis ausgezeichnet

 
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Aachen (AFP) — Wegen seines Einsatzes für ein menschliches und solidarisches Europa hat der Gründer der katholischen Laiengemeinschaft Sant'Egidio, Andrea Riccardi, den Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen erhalten. Der 59-jährige Historiker nahm die renommierte Auszeichnung bei einem Festakt im historischen Krönungssaal des Aachener Rathauses entgegen. Der neue Karlspreisträger warb in seiner Rede nachdrücklich für die Vision eines geeinten Europas, das von seinen Bürgern getragen werde.
Die Laudatio auf Riccardi hielt der frühere Präsident des Europaparlaments, Pat Cox. Das Karlspreis-Direktorium begründete die Wahl des neuen Preisträgers mit dessen zivilgesellschaftlichem Engagement. Riccardi sei ein "großer Europäer", der mit der Gemeinschaft Sant'Egidio "einen bedeutenden Beitrag für eine friedlichere und gerechtere Welt leistet". In seiner rund 40-jährigen Arbeit habe der gebürtige Römer eine "herausragendes Zeichen" für die europäischen Werte des Friedens, der Solidarität und der Menschenwürde gesetzt.
Die von Riccardi 1968 mitbegründete Gemeinschaft Sant'Egidio hat nach eigenen Angaben mehr als 50.000 Mitglieder in mehr als 70 Ländern und setzt sich für arme und sozial benachteiligte Menschen ein. Zu den Schwerpunkten ihrer Arbeit zählt der Einsatz für Aids-Kranke in Afrika. Mit zahlreichen weiteren Projekten widmen sich die katholischen Laien der Not- und Katastrophenhilfe unter anderem in Südamerika und Südostasien.
Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) nannte Riccardi einen "wirklichen Friedensstifter". Der Geschichtsprofessor und die Gemeinschaft von Sant'Egidio seien "würdige Empfänger des Karlspreises".
Der Karlspreisträger unterstrich, Europa habe "einen Auftrag, eine historische Sendung". Europa und Afrika verbinde eine leidvolle gemeinsame Geschichte. Die Kampf gegen Aids und Kriege auf dem schwarzen Kontinent seien "europäische Aufgaben". Wirtschaft und Hoffnung in Afrika müssten erstarken, anderenfalls könne der Strom von Migranten aus afrikanischen Ländern nicht gestoppt werden. "Wir Europäer müssen etwas tun für neue Hoffnung in Afrika."
Riccardi ist der 50. Träger des Preises, der als eine der bedeutendsten Auszeichnungen Europas gilt. Er wird seit 1950 an Persönlichkeiten und Institutionen vergeben, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht haben. Im vergangenen Jahr ging die traditionell am Himmelfahrtstag verliehene Auszeichnung an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).