Sozio-�konomische Auswirkungen von AIDS
HIV/AIDS verh�lt sich wie ein Multiplikator von Armut. Es fordert
n�mlich haupts�chlich Opfer unter dem produktiven Bev�lkerungsanteil:
Eine Untersuchung der FAO, die sich auf die landwirtschaftliche
Produktion im �stlichen Afrika bezieht, hat f�r das Jahr 2000 eine
Reduktion der Arbeitsleistung in der Landwirtschaft bis zu 25 %
vorausgesagt, mit einer m�glichen Krise insbesondere in den
Bereichen Tabak- und Baumwollanbau. In gleicher Weise haben sich die
Ertr�ge in den betreffenden L�ndern reduziert. �hnliches trifft auch
f�r andere Arbeitsbereich zu, wie zum Beispiel die Minenarbeiter
oder gehobene Berufsschichten und leitende Angestellte, diejenigen
im Gesundheitsbereich mit eingeschlossen. Wie man sieht, handelt es
sich um Schl�sselbereiche der Wirtschaft, deren makro�konomische
Auswirkungen auf ganze L�nder schon heute offensichtlich sind. Zum
Beispiel sagte eine Studie, die 1989 in Sambia durchgef�hrt wurde,
voraus, dass 60 % der Arbeiter in der Kupferindustrie im Jahr 2000
HIV-positiv seien.
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AIDS
und Afrika
Demographische
Auswirkungen von
AIDS in Afrika
Sozio-�konomische
Auswirkungen
von AIDS
Welche Zukunft
hat Afrika?
Bibliographie |
Man muss bedenken, dass dieser Bereich alleine 25 % des
Bruttoinlandproduktes ausmacht und 90 % des Exportes. Man sch�tzt, dass die
globalen Kosten der Epidemie zwischen 1981 und 1991 ungef�hr 240 Milliarden
Dollar betrugen. Das wird bis zu 500 Milliarden in der n�chsten Zukunft
ausmachen, was 1 % des Bruttoinlandproduktes des ganzen Erdballs entspricht.
Das Modell Way und Over hat klar gemacht, dass in Afrika im Jahr 2015 die
Epidemie eine Verminderung des Bruttoinlandproduktes des Kontinentes um 12
Milliarden Dollar verursachen wird bei einer Reduzierung des
Pro-Kopf-Einkommens um 10 %. Tats�chlich glauben viele, dass die indirekten
Kosten der Epidemie bedeutend h�her liegen werden. Unter sozialen
Gesichtspunkten ist hervorzuheben, dass ein betr�chtlicher Anteil an Waisen
in der Bev�lkerung entstehen wird: Bis heute haben 13 Millionen Kinder
aufgrund von AIDS ihre M�tter oder beide Elternteile verloren. Viele dieser
Kinder werden die Schar der Stra�enkinder vergr��ern, andere, die mehr Gl�ck
haben, werden von ihren Gro�eltern aufgezogen werden.
Jedes Jahr sterben in Mosambik 400 Lehrer an AIDS, dar�ber hinaus einige
hundert Krankenschwestern, Techniker und andere Angestellte im
Gesundheitsbereich. Diese Reduzierung im professionellen und technischen
Bereich stellt einen der schlimmsten Aspekte des Problems dar, zumal es
sowieso schon wenig gut ausgebildete Arbeitskr�fte gibt.
Im Blick auf das eigentliche Gesundheitssystem ist festzustellen, dass AIDS
im Stande ist, die zerbrechlichen Gesundheitssysteme vieler
Entwicklungsl�nder in die Knie zu zwingen: Die Krankheit bewirkt n�mlich,
dass immer mehr Menschen das Gesundheitssystem in Anspruch nehmen m�ssen und
die Heilung vieler verschiedener Krankheiten erforderlich macht. Es wird
sich also nicht nur die Anzahl der Krankenhausaufenthalte erh�hen, sondern
auch der Gebrauch von Arzneimitteln und diagnostischer Ma�nahmen - direkte
und indirekte Kosten, die mit der Gesundheit zu tun haben. Zum Beispiel
belegen in zahllosen L�ndern von Thailand bis Burundi die AIDS-Kranken
zwischen 40 % und 70 % der Krankenhausbetten.
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"Wir sind davon �berzeugt, dass die internationale Gemeinschaft aus
ethischen, sozialen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Gr�nden
eine wissenschaftliche und finanzielle Hilfe bereitstellen m�sste,
um rasch die antiretrovirale Therapie in den �rmsten L�ndern der
Welt zu verbreiten."
Consensus
statement on antiretroviral treatment in poor countries.
Harvard Univesity, 2000 |
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