Welche Zukunft hat Afrika?
AIDS ruft verheerende wirtschaftliche und soziale Auswirkungen
hervor. Sie sind eine Folge der Millionen von Toten, die man f�r die
n�chste Zukunft erwartet. Auch die Tatsache, dass es immer weniger
Erwachsene in produktivem Alter und eine ganze Generation mit vielen
Waisen geben wird, ist in diesem Zusammenhang bedeutsam. Die
Verringerung des Bruttoinlandproduktes und die immer deutlicher
werdenden Krisen der Gesundheitssysteme, die schon heute ineffizient
sind, sind ein weiteres Element der Auswirkungen der Krankheit. Als
sichere Folge ergibt sich daraus, dass Afrika ohne die feste Hilfe
des Nordens der Welt f�r eine �rmere Zukunft in jeglichem Sinn
vorbestimmt ist.
Eine L�sung ist nicht leicht, aber sie
ist mittlerweile weitaus n�her gekommen. Die wissenschaftlichen
Erkenntnisse der letzten Jahre �ber das Virus f�hrten bisher zu
wirksamen Arzneimitteltherapien, deren Hauptproblem f�r die
Entwicklungsl�nder, n�mlich das der Kosten, heute nicht mehr
un�berwindlich erscheint.
Die wissenschaftlichen Daten zeigen, wie die
neuen Therapien gegen das Virus - die sogenannten antiretroviralen
Kombinationstherapien - die man seit 1996 in den westlichen L�ndern anwendet,
die �berlebenswahrscheinlichkeit stark erh�ht haben. Im Norden der Welt ist
die Sterblichkeit aufgrund von AIDS um 75 % zur�ckgegangen. Heute spricht
man in diesen L�ndern nicht mehr von "�berlebensdauer". Man vermutet n�mlich,
dass eine infizierte Person, wenn sie fr�hzeitig behandelt wird, noch mehr
als 30 Lebensjahre vor sich haben kann. Die Auffassung, dass ein
AIDS-Kranker notwendigerweise eine eng begrenzte Lebenserwartung hat, ist
nicht mehr g�ltig. In Afrika dagegen tritt der Tod durchschnittlich nach 7-8
Monaten nach Ausbruch von AIDS ein.
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AIDS
und Afrika
Demographische
Auswirkungen von
AIDS in Afrika
Sozio-�konomische
Auswirkungen
von AIDS
Welche Zukunft
hat Afrika?
Bibliographie |
Eine Antwort gibt es also, aber es reicht nicht aus, Medikamente in die
afrikanischen L�nder zu bringen. Gefordert ist dagegen ein Eingriff in
gro�em Umfang und mit gro�em Einsatz, um die Reorganisation der
Gesundheitssysteme, die sich in Agonie befinden, zu erm�glichen, um
grundlegende M�glichkeiten der Diagnostik, Vorbeugung, Gesundheitserziehung
und F�rderung der Gesundheit einzuf�hren, die notwendig sind, um dem
Ausbreiten der Epidemie Einhalt zu gebieten. Man muss �ber ein zuverl�ssiges
Informationssystem und g�ltige Kommunikationsstrategien mit allen
Bev�lkerungsschichten verf�gen. Im Grunde zeigt das unterschiedliche
Schicksal von AIDS in den entwickelten L�ndern, dass sehr viel getan werden
kann: Man bedenke, dass sich heute die Krankheit, die einst f�r die meisten
t�dlich war, zu einem chronischen Krankheitsbild entwickelt hat dank der
neuen antiretroviralen Medikamente. Der mittel- und langfristige Vorteil
k�nnte bei weitem auch vom Westen geteilt werden.
Afrika ist schon ernsthaft bedroht in Bezug auf seine Wirtschaft und den
Handel, die Bildung und die Gesundheit, seine �kologie und seine Kultur. Die
Herausforderung einer gerechten und globalen Entwicklung k�nnte auf
afrikanischem Boden gewonnen oder verloren werden.
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