Eröffnung des Hauses
“Es lebe, wer alt ist!”
Via Nicola Fabrizi, 2
Donnerstag, 23. April 2009 - 17.00 Uhr
mit
Kardinal Agostino Vallini
Das Haus "Es lebe, wer alt ist!" |
Eine Wohnung bedeutet Stabilität, Würde, Identität. Sie ist ein Ort der Geborgenheit, Erinnerung, Mühe und Schönheit des Lebens, ein Zufluchtsort und Umfeld, wo man sich selbst findet. Vielleicht ist eine Wohnung nicht alles, doch sie bedeutet viel. Für jeden von uns ist sie nur schwer ersetzbar. Trotzdem ist sie das erste, das man bei Schwierigkeiten verliert.
In den Großstädten tragen Isolation, kleiner werdende Familien und höhere Mietkosten dazu bei, dass insbesondere viele alten Menschen in Krisenzeiten ihre Wohnung aufgeben müssen.
Die Gemeinschaft Sant'Egidio setzt sich seit vielen Jahren für die Würde der alten Menschen ein und hat von Anfang an das Übel erkannt, wenn man das eigene Umfeld verlassen und sich in eine Institution begeben muss, vor allen Dingen wenn man sich nicht frei dazu entschieden hat. Sie hat Wege gefunden, um die alten Menschen zu begleiten und ihnen zu helfen, in der eigenen Wohnung zu bleiben.
In dieser Hinsicht hat die Gemeinschaft Sant'Egidio kostenlose häusliche Betreuungsdienste aufgebaut. Wenn es nicht möglich ist, in der eigenen Wohnung zu bleiben, werden familiäre Orte des Zusammenlebens und Wohngemeinschaften als Alternative zu den großen Institutionen angeboten.
Auf der Grundlage dieser Erfahrungen wurde ein besonders gelungenes Wohnprojekt entwickelt.
Das Haus "Es lebe, wer alt ist!" im historischen Stadtzentrum von Rom gelegen ist ein schönes Gebäude aus den fünfziger Jahren, das von Grün umgeben aber nicht vom umliegenden Stadtviertel isoliert ist.
Es ist nicht nur für die alten Menschen von grundlegender Bedeutung, dass sie nicht das gewohnte Umfeld verlassen, auch wenn sie den Wohnort ändern, sondern für die menschliche Ökologie eines ganzen Stadtviertels. Das Haus "Es lebe, wer alt ist!" beherbergt unterschiedliche Wohnformen. Es besitzt fünf Stockwerke mit 1.500 m2 und ist mitten im Stadtviertel Trastevere von einem Park umgeben. Ein Stockwerk mit 180 m2 ist für eine Wohngemeinschaft mit sechs stärker hilfbedürftigen alten Menschen gedacht.
Die Wohnungen sind hell und geräumig und nicht anonym eingerichtet. Die Gäste werden eingeladen, ihre Möbel und Bilder mitzubringen und die Farben der Einrichtung zu wählen. Es gibt keine architektonischen Barrieren, weite Korridore und viele Hilfsmittel, die allen helfen sollen, ihre Unabhängigkeit zu bewahren. In drei weiteren Stockwerken befinden sich Einzelwohnungen für 20 Personen, in denen auch nur vorübergehend selbständige alte Menschen aufgenommen werden können.
Auch diesen Gästen stehen gemeinsame Dienste und eine dauerhafte Verbindung zu Mitarbeitern der Wohngemeinschaft zur Verfügung, die kostenlos rund um die Uhr anwesend sind. Es gibt zudem weitere Räumlichkeiten und ein Garten, wodurch die Verbundenheit mit dem Stadtviertel und die Fortsetzung von Beziehungen gefördert werden sollen.