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Der Besuch im Gef�ngnis Das gro�e Bed�rfnis der Gefangenen nach einem Gespr�ch ist eines der ersten Dinge, die den betroffen machen, der in ein Gef�ngnis kommt. Manche Gefangene bekommen nie Besuch und haben keine Gelegenheit, mit jemandem zu sprechen, der nicht zur Anstalt geh�rt. Es sind Personen, die die Bindungen zur Familie verloren haben oder die an einem Ort inhaftiert sind, der weit weg von den Familienangeh�rigen liegt. Unsere Besuche sind daher entscheidend, vor allem f�r die, die niemanden haben, der sie besucht. Im Gef�ngnis haben wir direkt das manchmal unertr�gliche Leid der Gefangenen und die Sorgen der Angeh�rigen kennengelernt. Das Eingeschlossensein, fern von der Familie, das erzwungene Nichtstun f�hren zu einer unertr�glichen Lage. Der Gefangene wartet darauf, da� die Haftstrafe zu Ende geht. Es gibt Menschen, die so ganz aus ihrem sozialen Kontext herausfallen, die ihre famili�ren Bindungen verlieren und die vor allem keinerlei reale Perspektive f�r eine Rehabilitation oder Reintegration haben. Alte Menschen, Erwachsene, Jugendliche tragen nun den Stempel eines Straft�ters, den man nur schwer wegwischen kann. Mit der Zeit hinterl��t das Gef�ngnis ein unausl�schbares Urteil, ein wenig wie die T�towierungen, die die Gefangenen sich aus Langeweile oder aus Gewohnheit in die Haut ritzen lassen. Diese Probleme ber�hren oft auch diejenigen, die innerhalb der Gef�ngnismauern arbeiten. Oft kann man sie in solchen Institutionen beobachten. Dabei werden die Beziehungen zwischen den Menschen explosiv, die F�higkeit, Beziehungen zu unterhalten, verringert sich, es tritt Entfremdung zur Gesellschaft drau�en ein. Die Anwesenheit von Menschen, die von au�erhalb der Gef�ngniswelt kommen, beeinflu�t die geschlossene Welt der Institution positiv, ein heiteres Klima dringt herein.
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