In einer Stadt mit wenigen Christen fand vom 25. bis 29. Mai der 100. Katholikentag zum Thema "Seht, da ist der Mensch" mit ca. 50.000 Teilnehmern statt, zu dem jedoch alle Bürger auch ohne Religionszugehörigkeit eingeladen waren. Immer wieder kam es auf der Straße zu Begegnungen mit Menschen aus der Stadt und Gesprächen über den Glauben.
Nach der großen Flüchtlingswelle des vergangenen Jahres hat auch in Leipzig das Thema der Flüchtlinge einen großen Raum eingenommen. Viele Menschen kamen zum Stand der Gemeinschaft, um über den Einsatz von Sant'Egidio zu sprechen. Besonderes Interesse fand bei Vertretern aus Kirche und Politik das innovative Pilotprojekt der "Humanitären Korridore", das mit der italienischen Regierung begonnen wurde und in ökumenischer Zusammenarbeit sichere Zugangswege für bedürftige Flüchtlinge nach Europa ermöglicht.
In der neu errichteten Propsteikirche fanden Gebete der Gemeinschaft Sant'Egidio für den Frieden und für die Armen statt. In den Gesprächen wurde immer wieder der Wunsch geäußert, vor allem das Gebet für den Frieden auch in ihrer Stadt zu beginnen. In der Begegnung mit dem Menschen, besonders den armen und leidenden Menschen, begegnet man Christus, diese Erfahrung aus dem Leben der Gemeinschaft stieß bei vielen Menschen großes Interesse.
Besonders beeindruckend waren die Jugendveranstaltungen zum Thema Flüchtlinge, bei denen Mohammed aus Aleppo in Syrien über den Krieg in seiner Heimat und das Drama der Flucht sprach. Die Jugendlichen von der Bewegung Jugend des Friedens stellten die Arbeit der Schule des Friedens in Berlin und anderen deutschen Städten vor und luden dazu ein, selbst für eine Kultur der Gastfreundschaft einzutreten und die Flüchtlinge aufzunehmen. Die große Aufmerksamkeit und viele Fragen an Mohammed bestätigten das große Interesse der Jugendlichen, selbst für eine Gesellschaft einzutreten, die offen ist und eine Kultur der Freundschaft und des Zusammenlebens aufbaut.
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