Es war eine besondere Schar, die sich am vergangenen Freitag, den 30. September, vor der Herz Jesu Kirche in München versammelt hatte. Flüchtlinge aus Afrika und dem Nahen Osten, Bewohner von Altenheimen, Menschen ohne Wohnsitz, Kinder, Frauen und Männer aus Afrika und dem Nahen Osten, Münchner aus verschiedenen Pfarreien, sie alle trafen sich, auf Einladung der Gemeinschaft Sant' Egidio zur Feier des Jubiläums der Barmherzigkeit. Das Jahr der Barmherzigkeit hatte Papst Franziskus im Dezember 2015 ausgerufen, um in besonderer Weise auf die dringliche Situation vieler Menschen in der Welt aufmerksam zu machen.
Und so öffnete sich nach der Begrüßung durch Ursula Kalb von der Gemeinschaft Sant' Egidio die größte Heilige Pforte der Welt vor den Augen Hunderter Menschen. Es hatte etwas Erhebendes, die sich langsam öffnenden beiden riesigen Tore von Herz Jesu zu verfolgen. In der halbtransparenten Oberfläche spiegelte sich die Sonne wider, die eingeprägten Symbole weisen auf Leiden und Auferstehung Jesu als prägende Wirklichkeiten des menschlichen Lebens hin. Während sich die Tore langsam öffneten, berührten die Worte von Papst Franziskus aus dem Gebet zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit in besonderer Weise: "Herr Jesus Christus, du hast uns gelehrt, barmherzig zu sein wie der himmlische Vater, und uns gesagt, wer dich sieht, sieht ihn. Zeig uns dein Angesicht, und wir werden Heil finden."
Dekan David Theil, Pfarrer Hof von Herz Jesu und weitere Priester standen bereit, um jeden einzelnen zu segnen, bevor er durch die Heilige Pforte schritt.
Alle wurden eingeladen, durch die Heilige Pforte zu gehen mit den Worten: "Lasst uns durch die Heilige Pforte ziehen, um die Barmherzigkeit unseres Vaters im Himmel zu empfangen und so zu Boten seiner Barmherzigkeit für die Menschen in der Welt zu werden."
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In einer Zeit, in der unsere Gesellschaft darüber diskutiert, welche Werte für sie angesichts weltweiter Probleme zum zentralen Kern ihres Selbstverständnisses gehören, lud die Gemeinschaft Sant'Egidio dazu ein, sich über die Barmherzigkeit Gottes Gedanken zu machen. Die Barmherzigkeit Gottes besteht zunächst darin, dass jeder Mensch von Gott erwartet und geliebt wird. Diese Botschaft nicht nur bei sich zu behalten, sondern sie als lebendiges Zeichen weiterzutragen und Armen, Unterdrückten und Leidenden durch Wort und Tat zu verkünden, ist direkter Auftrag aus dieser Erfahrung.
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Dekan Theil betonte in seiner Predigt während des feierlichen Gottesdienstes, wie wichtig es wäre, Gott in erster Linie als den barmherzigen Gott kennen zu lernen und dass diese Botschaft der Barmherzigkeit jeden Menschen erreichen solle, vor allem die, die der Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Und tatsächlich war in der Kirche dieses bunte Volk versammelt, Kinder, alleinstehende Mütter auf der Flucht, Menschen mit körperlichen Gebrechen, Familien, vom Leben Enttäuschte und Einsame sowie zahlreiche Männer und Frauen aus verschiedensten Nationen um dieses befreiende Geschenk Gottes gemeinsam zu empfangen.
Dieses Jubiläum der Barmherzigkeit hat alle ermutigt, gestärkt und mit großer Freude erfüllt. "Vielleicht wäre unsere Welt tatsächlich ganz anders", sagte ein Teilnehmer, wenn jeder ein bisschen weniger an sich selbst und ein bisschen mehr für die anderen da wäre.
Rückfragen an: Ursula Kalb; Tel.: 0173/315 01 34; E-Mail: [email protected]
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