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Unterstützung der Gemeinschaft

  
21 August 2009

Elbasan (Albanien): Sommer der Solidarität in der Psychiatrie

 
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Zum vierten Mal in Folge hat die Gemeinschaft Sant'Egidio einen Sommer der Solidarität im Krankenhaus "Sadik Dinci" von Elbasan organisiert. Es ist die größte psychiatrische Einrichtung in ganz Albanien mit heute ca. 280 Patienten.

Mit den Jahren hat die Zahl der Aktivitäten stark zugenommen, besonders durch die wertvolle Zusammenarbeit mit vielen Freunden, die in Elbasan leben und arbeiten.

Anastas (Taso) KostandiniNeben Schreiner- und Malerkursen, die schon im vergangenen Jahr durchgeführt wurden, wurden in diesem Jahr zwei weitere Kurse abgehalten: Kochen und kleines Kunsthandwerk.

Die besondere Neuigkeit war jedoch in der Malschule die Teilnahme des berühmten albanischen Malers aus Pogradec, Anastas (Taso) Kostandini, der auch einen sehr schönen theoretisch-praktischen Kurs über Maltechnik und den Einsatz von Farben unter dem Titel "Die Farben bedeuten Freiheit" gehalten hat.

Durch die Anwesenheit eines so berühmten Künstlers ergibt sich die Möglichkeit, in Zukunft Ausstellungen mit Werken der Patienten aus dem psychiatrischen Krankenhaus zu organisieren.

Die Häuser der Basiliusschwestern Figlie di S.Macrina und der Schwestern S.Giovanna Antida wurden den Freunden, die im Krankenhaus leben, vom ersten Tag an mit großer Gastfreundschaft zur Verfügung gestellt. Es war wie ein Zuhause, das viele seit Jahren nicht mehr haben. Dort wurden sie jeden Tag voll Zuneigung erwartet.

Sofort entstand ein familiäres und liebevolles Klima mit einer Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse und Geschichten der vielen Freunde. 



Ein Beispiel ist die Geschichte von Mariana, einer ca. dreißigjährigen Zigeunerin, die von ihren Eltern verlassen wurde, als sie noch gewickelt werden musste. Sie lebte bis zum 16. Lebensjahr im Waisenheim und wurde aufgrund einer leichten Behinderung in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen. Seitdem wollte sie niemals das Haus verlassen, nicht einmal für wenige Stunden. Die Mitarbeiter des Krankenhauses hatten schon resigniert, machten jedoch trotzdem den Vorschlag, an unserem Kurs teilzunehmen in der sicheren Annahme einer negativen Antwort. Mariana dagegen brachte alle zum Staunen. Sie nahm nicht nur an allen Unterrichtstunden teil, sie war sogar immer die erste und wollte erst als letzte nach Haus gehen! Jeden Tag wiederholte sie dieselbe Frage: "Darf ich morgen auch kommen?" Ihr Lächeln und ihre Heiterkeit haben wirklich alle überrascht! 

Am Ende des Kurses wurde auch eine Teilnahmebestätigung übergeben, die in die Krankenakte aufgenommen wird, um nach der Behandlung eine Eingliederung in das Arbeitsleben zu erleichtern.

Am Mittwoch fand nachmittags in der katholisch-byzantinischen Kirche Shen Pjetri (St. Peter) neben den Basiliusschwestern wie jeden Monat ein sehr beeindruckendes Gebet für die Kranken statt. Vielen Kranke und anderen Personen aus Elbasan, denen dadurch die Gelegenheit gegeben wird, im Gebet an die Namen ihrer Freunde und lieben Kranken zu erinnern, ist dieses Gebet zu einer beliebten Tradition geworden.

Die Woche endete mit dem großen Fest "Bunt statt grau!", das unter der Schirmherrschaft der Stadt und der katholischen Gemeinde von Elbasan auf dem Hauptplatz der Stadt stattfand. Daran nahmen Vertreter der Apostolischen Nuntiatur, der örtlichen Katholischen Kirche, des Krankenhauses und der OMS teil. Der Künstler Anastas (Taso) Kostandini sprach zur Eröffnung der Kunstausstellung über das Thema der Schönheit einer "farbigen, freien und vielgestaltigen Welt, die auf die Unterschiede und individuellen Fähigkeiten Rücksicht nimmt".

Die Kranken verkauften ihre Bilder und Handarbeiten mit großem Stolz.

   


Am Ende gab es Lieder und Volkstänze und eine reichliche Stärkung, die von den Kursteilnehmern in der Küche von Schwester Gertrude vorbereitet worden war.

Das Fest auf dem Platz war wirklich ein besonderes Ereignis, denn es war die erste öffentliche Veranstaltung der Stadt, an der auch die Kranken aus der Psychiatrie teilnahmen. Die für die Einwohner von Elbasan "unsichtbaren" Kranken waren die Organisatoren einer städtischen Veranstaltung und wurden wieder Teil des städtischen Lebens.

Diese Woche war eine hilfreiche und deutliche Antwort auf die Verzweiflung und Resignation in einem Leben von Krankheit, Einsamkeit und Ausgrenzung vieler. Sie ist ein deutliches Zeichen für die Befreiung vom Bösen.

Wir haben erlebt, wie die Worte Jesu Wirklichkeit wurden: "Geht und berichtet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen wieder, Lahme gehen, und Aussätzige werden rein; Taube hören, Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet. Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt" (Lk 7,22f).
 

 Die Schule des Friedens in Berat

  Auch in diesem Jahr war das Thema der Schule des Friedens in Berat der Bund unter den Generationen. Die Kinder von 10-12 Jahren sind Bardhok begegnet, einem 75jährigen alten Mann, um die Freundschaft zwischen Jugendlichen und alten Menschen zu stärken.

Bardhok erzählte, dass er in seiner Kindheit erlebte, wie zunächst die italienischen Soldaten und dann die deutsche Armee ankamen und wie man dann unter den kommunistischen Regime arbeiten musste. Er erklärte den Kindern den großen Wert des Friedens und der Freiheit, den man oft selbstverständlich nimmt.

Bardhok sagte: "Die alten Menschen werden hier nicht immer gut behandelt. Doch ihr habt mir geduldig und aufmerksam zugehört. Das ist ein Zeichen, dass man sich näher kommen kann. Behandelt die alten Menschen gut, denn auch ihr werdet einmal alt und möchtet richtigerweise geachtet werden".

 Die Schule des Friedens in Pogradec

Eine treue Freundschaft wird fortgesetzt. Seit drei Jahren verbringen die Gemeinschaften aus Tschechien und diesmal auch aus der Slowakei einen Sommer der Solidarität in Pogradec.
Auch in diesem Jahr wurde die Schule des Friedens fortgesetzt, in der eine Woche lang 70 Kinder zusammen gearbeitet und gespielt haben. Es waren Zigeuner und Albaner, die aus einem sehr armen Stadtviertel kommen. 

Das gemeinsame Thema der Tage, das alle vereinte, war die Freundschaft zu den alten Menschen. Am Abschlussfest waren auch die Großeltern verschiedener Kinder ohne ethnische Barrieren anwesend.

Für die Zigeunerkinder gab es am Ende ein gemeinsames gehaltvolles Essen, ein echtes Mittagsmahl, das extra für sie vorbereitet wurde.

Die Nachmittage waren der schönen und mittlerweile historischen Freundschaft mit den Zigeunerfamilien (ca. 60 Personen) gewidmet, die noch heute in einer ehemaligen Kaserne unter sehr schwierigen Verhältnissen leben. Deshalb waren die Geschenkpakete mit Kleidung, Haushaltsmaterialien und Spielzeug, die in Tschechien und der Slowakei gesammelt worden waren, sehr willkommen. Für die Frauen des Lagers wurde auch eine Katechese über Jesus als armes Kind, der als Migrant unterwegs war, gestaltet, in der sie sich wiederfinden konnten. Alle haben dann in der ehemaligen Kaserne an einem Gebet für die Kranken teilgenommen. Eine der ältesten Frauen brachte die Gefühle aller, von jung bis alt, zum Ausdruck: "Wenn ihr hier seid, erleben wir Freude und Freundschaft und sterben nicht unter der Last unserer Probleme."

Diese Worte sind für uns ein Aufruf zur Treue, damit wir auch während des Jahres in unseren Ländern arbeiten. In dieser Zeit erleben unsere Gesellschaften in Mittel- und Osteuropa gewaltsame Formen von Antiziganismus, daher empfinden wir es als besondere Verantwortung, sie nicht zu vergessen.

 


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